Der Salzbach lebt. Die schadstoffbelastete Vergangenheit ist zumindest in großen Teilen nicht mehr vorhanden. Die Bachverunreinigungen und das tote Gewässer aus den Zeitzeugenaussagen oder den schriftlichen Quellen stimmen nicht mehr. Die künstlichen Verschmutzungen aus den von mir untersuchten Bodenproben sind natürlich die Abfallprodukte der Industrialisierung, aber der Salzbach erholt sich und zeigt Leben. Die zahlreichen Muschel- und Schneckenfunde, darunter viele Lebendfunde und die vom Aussterben bedrohten Bachmuscheln und Zierliche Tellerschnecken, die beobachteten Fische oder Bisamratten zeigen einen lebendigen Bach.
Dieser Eindruck wird verstärkt durch die Auswertungsergebnisse der Wasserproben. Die Konzentration von Schwermetallen, die unterhalb der Nachweisgrenze liegen, „trinkwasserfreundliche“ Nitrat- oder ph – Werte, die Sauerstoffsättigung und die sich daraus ergebenen Güteklassen sprechen dafür, dass der Salzbach heute in erster Linie ein Lebensraum ist. Die offizielle Einteilung des Salzbaches als kritisch belastetes Gewässer muss nach den zahlreichen Lebendfunden und den Ergebnissen der Wasserproben hinterfragt werden.
Die angedachte Entfernung von Steinschüttungen am Ufer des Salzbaches liefert zwar für die Renaturierung des Gewässers einen Beitrag, würde aber einen Eingriff in die Fauna und Flora des Salzbaches nach sich ziehen. Die Bachmuscheln haben ihren Lebensraum auch zwischen den Steinen am Ufer. Das wäre zumindest eine Beeinträchtigung im Lebensraum einer bedrohten Art. Durch meine Funde habe ich erreicht, dass weitere Gutachten vor der Renaturierung vorgenommen werden, auch wenn sich die Baumaßnahme dadurch verzögert. Eine Naturschutzmaßnahme muss immer produktiv wirken und nicht ungewollte Schäden hervorrufen. Noch weitere genauere Untersuchungen des Salzbaches könnten einen besseren Blick auf den Naturschutz werfen. Wer weiß, vielleicht gibt die intensivere Beschäftigung mit dem Salzbach weitere vom Aussterben bedrohte Arten preis?
Jeder kann aber auch direkt im kleinen Rahmen Naturschutz am Salzbach und dessen Zuflüssen vorleben. Verschmutzungen sind heute noch an der Tagesordnung und vermeidbar!
Am Salzbachabschnitt „Mersch“ zwischen Scheidingen und Welver konnte ich noch im März 2014 Verunreinigungen und Abfalleinlagerungen beobachten (Bildmotive mit roten Markierungen)
Die zunehmende Wasserqualität und die im Bach lebenden Tiere müssen nicht zwingend solche „Rückschläge“ erleiden. Vielversprechend sind daher auch die bereits erwähnten „Bachpaten“ oder die geplanten Großprojekte zur „passenden Renaturierung“ des Salzbachufers auf Seiten der zuständigen Behörden. Schon in den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts kam es bei Projekten zur Fließgewässerbegradigung für schadlose Hochwasserschutzmaßnahmen zu Bedenken hinsichtlich der Zerstörung einer natürlichen Landschaft.18 Ein vernünftiger Hochwasserschutz kann aber problemlos kooperieren mit der natürlichen Uferlandschaft von Fließgewässern. Ausgeschriebene Überschwemmungsfluren sollten genauso ohne Bedenken von der Landwirtschaft akzeptiert werden wie maßvolle Flussbegradigungen an bestimmten Fließgewässerabschnitten.
Als Nebenprodukt meiner Untersuchungen am Salzbach konnte ich tatsächlich eine ockerige Stelle mit einer kleinen Wasserquelle im heutigen Salzbachbett finden. Bei meinen Untersuchungen am Salzbach hatte sich der zweite Blick auch hier gelohnt.
Ich möchte mich recht herzlich bei den Mitarbeitern der Kreisverwaltung Soest und des Landesinstitutes Lippstadt bedanken, die es mir ermöglichten, Einsicht in alle Unterlagen zu nehmen und beim Bestimmen der Muscheln geholfen haben. Weiterhin gilt mein Dank den Herren Bernd Vickermann und Wilhelm Lückmann, die in einem Interview viele meiner Fragen beantworten konnten.
Samantha Seithe
Anhang
- Quellen und Literatur2 Westfälische Zeitschrift Band 65 1907, S. 250 und Abbildung 2 unter http://www.gd.nrw.de/w_schn2j.htm.4 Abhandlungen der Königlich-Preußischen Akademie der Wissenschaften6 Preising, Rudolf, Scheidingen, Geschichte eines Kirchspiels und seiner Höfe im kurkölnischen Amte Werl, Münster 1970, S. 14.8 http://www.gd.nrw.de/w_schn2j.htm.10 http://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%A4sserg%C3%BCteklasse.12 Archiv für Hydrobiologie, Band 24, 1932, S. 231.14 vgl. hierzu in der Anmerkung 11 das Datenmaterial von Dr. König. 16 vgl. hierzu Anmerkung 7, S. 174.
- 15 http://www.leitfaden-lena.de/index.php?id=212.
- 13 Abbildung 4 unter http://www.eisenbahnfreunde – werl.de/index.php?option = com_content&view = article&id = 79&Itemid = 489.
- 11 Dr. König, J., Die Verunreinigung der Gewässer – deren schädliche Folgen sowie die Reinigung von Trink- und Schmutzwasser, 2. Band, Berlin 1899, S. 211.
- 9 http://www.chemie-master.de/ FrameHandler. php? loc = http://www.chemiemaster.de/ pse.php?modul=tab13.
- 7 Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft, (7) 1955, S. 134.
- 5 Mehler, Franz Joseph, Geschichte der Stadt Werl, Werl 1891, S. 52.
- 3 Abbildung 3 unter http:// www.saline-werl.de /I ndex. php? Option = com_content&view=article&id=21.
- 1 Hömberg, Albert, Zwischen Rhein und Weser 1967, Aschendorff Verlag, S. 37 und zur Abbildung 1 vgl. hierzu http://www.hamm.de/umwelt/ahse-projekt/die-ahse.html.
17 Das entsprechende Echo mit Bildmaterial kann unter http://www.soester-anzeiger.de/ lokales/ welver/ samantha – seithe – entdeckte – ihrer –j ugend-forscht-arbeit-erstaunliches – salzbach – wasser – besser – gedacht – 2771546.html, http://www.google.de/imgres?sa = X&biw = 1920&bih = 898&tbm = isch&tbnid = WMV31OW3nhtVvM%3A&imgrefurl = http%3A%2F%2Fwww. soennern. de%2Findex. php%2Fpresse-gesamt%3Fstart%3D15&docid = RDZ2U_uGughy6M&imgurl = http%3A%2F%2Fwww.soennern.de%2Fimages%2Fpresse%2Fpresse – 2013%2F2013-10-12 – salzbach – 2.png&w = 200&h = 184&ei = hfYFU – 2bI8HatAbAzYGIAQ&zoom=1&iact=rc&dur=455&page=1&start=0&ndsp=41&ved = 0CGMQrQMwBA
http://heimatverein – werl.de/ index.php/ 10-jahrbuch2013 oder http://www.google.de/imgres?sa = X&biw = 1920&bih = 898&tbm = isch&tbnid = 0oJHoMVMESZASM%3A&imgrefurl = http%3A%2F%2Fwww.soester-anzeiger.de%2Flokales%2Fwelver%2Fsamantha – seithe – entdeckte – ihrer – jugend – forscht – arbeit – erstaunliches – salzbach – – wasser – besser – gedacht – 2771546.html&docid = 2O6aIL17Ylyc6M&imgurl = http%3A%2F%2Fwww.soester-anzeiger.de%2Fbilder%2F2013%2F02%2F26%2F2771546%2F1919352697 – 280_008_2854453_2owelseith – gC34.jpg&w = 665&h = 498&ei = hfYFU – 2bI8HatAbAzYGIAQ&zoom = 1&iact = rc&dur = 1074&page = 1&start = 0&ndsp = 41&ved = 0CFcQrQMwAA nachverfolgt werden.
18 vgl. hierzu den Soester Anzeiger vom 28./29. August 1982.
Schließmundschnecke 1,1cm | Erbsenmuschel0,4cm | ||
Kugelmuschel0,7cm | Wasserschnecke1,2cm | ||
Flussnapfschnecke1,1cm | Knochen1,7cm | ||
Knochen4,2cm | Knochen4,6cm |
Wasserkörper und Güteklassen:
Quelle:
http://www.niederrhein.nrw.de/ lippe/tab/tab2 1 3 4 3.pdf
Wasserproben | |||||
Messungen | SB 01 | SB 02 | SB 03 | SB 04 | SB 05 |
Lufttemperatur(°C) | 11,6°C | 9,3°C | 9,0°C | 9,0°C | 9,0°C |
Wassertemperatur(°C) | 10,0°C | 9,0°C | 8,9°C | 8,8°C | 7,8°C |
pH-Wert | 8,25 | 8,47 | 8,05 | 7,64 | 7,61 |
Sauerstoffgehalt(mg/L) | 7,3 mg/L67,41% | 10,7 mg/L95,62% | 10,2 mg/L90,90% | 10,6 mg/L94,22% | 11,2 mg/L97,22% |
Leitfähigkeit(mS/µS) | 0,903 mS | 0,945 mS | 0,941 mS | 0,953 mS | 0,856 mS |
Salzgehalt in Pcnt(%) | 0,05% | 0,05% | 0,05% | 0,05% | 0,04% |
Datum | 31.12.2012 | 31.12.2012 | 31.12.2012 | 31.12.2012 | 31.12.2012 |
Uhrzeit | 11.27 Uhr | 11.43 Uhr | 12.00 Uhr | 12.10 Uhr | 12.16 Uhr |
Koordinaten(Nord) | 51,555869 | 51,568459 | 51,584270 | 51,590411 | 51,592495 |
Koordinaten(Ost) | 7,909573 | 7,902079 | 7,925135 | 7,932173 | 7,938520 |
Wasserqualität | klar, salzig | Sehr gut, bisschen Müll | Klar, sauber | Klar, viel Müll | klar |
Ort der Probe | Quelle, Werl | Vor alter Kläranlage Werl | Hinter Mülldeponie | Werler Straße Brücke | MündungMühlenbach |
Borwert(mg/L) | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L |
Arsenwert(mg/L) | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L |
Nitratwert(mg/L) | 40 mg/L | 25 mg/L | 24 mg/L | 24 mg/L | 40 mg/L |
Phospatwert(mg/L) | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L |
Sulfatwert(mg/L) | 90 mg/L | 60 mg/L | 60 mg/L | 60 mg/L | 90 mg/L |
Zinkwert (mg/L) | <2 mg/L | <2 mg/L | <2 mg/L | <2 mg/L | <2 mg/L |
Ammoniumwert(mg/L) | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L |
Eisenwert(mg/L) | <5 mg/L | <5 mg/L | <5 mg/L | <5 mg/L | <5 mg/L |
Kupferwert(mg/L) | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L |
Nickelwert(mg/L) | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L |
Kobaltwert(mg/L) | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L |
Chlorid | 101 mg/l | 135 mg/l |
Wasserproben | |||||
Messungen | SB 06 | SB 07 | SB 08 | SB 09 | SB 10 |
Lufttemperatur(°C) | 9,0°C | 9,0 °C | 8,5°C | 8,5°C | 9,0°C |
Wassertemperatur(°C) | 8,2°C | 8,2°C | 7,9°C | 7,9°C | 7,4°C |
pH-Wert | 7,86 | 7,90 | 7,76 | 7,85 | 7,95 |
Sauerstoffgehalt(mg/L) | 10,5 mg/L92,02% | 11,1 mg/L97,28% | 10,8 mg/L93,91% | 10,7 mg/L93,04% | 10,8 mg/L92,78% |
Leitfähigkeit(mS/µS) | 0,892 mS | 0,891 mS | 0,871 mS | 0,870 µS | 0,882 mS |
Salzgehalt in Pcnt(%) | 0,05% | 0,05% | 0,05% | 0,05% | 0,05% |
Datum | 31.12.2012 | 31.12.2012 | 31.12.2012 | 31.12.2012 | 31.12.2012 |
Uhrzeit | 12.20 Uhr | 13.05 Uhr | 13.15 Uhr | 13.25 Uhr | 13.45 Uhr |
Koordinaten(Nord) | 51,599006 | 51,601877 | 51,607423 | 51,619404 | 51,6254653 |
Koordinaten(Ost) | 7,937570 | 7,937655 | 7,940378 | 7,937049 | 7,953328 |
Wasserqualität | klar | Klar, flach | Klarextrem viel Müll | Klar, gestautviel Müll | Klar, tiefer |
Ort der Probe | Zollbaum-brücke | Mühlen-Brücke | Merschbrückelinks | Brücke hinterSchulte Euler | Kortemühle |
Borwert(mg/L) | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L |
Arsenwert(mg/L) | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L |
Nitratwert(mg/L) | 25 mg/L | 25 mg/L | 20 mg/L | 20 mg/L | 20 mg/L |
Phospatwert(mg/L) | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L |
Sulfatwert(mg/L) | 50 mg/L | 55 mg/L | 50 mg/L | 50 mg/L | 52 mg/L |
Zinkwert (mg/L) | <2 mg/L | <2 mg/L | <2 mg/L | <2 mg/L | <2 mg/L |
Ammoniumwert(mg/L) | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L |
Eisenwert(mg/L) | <5 mg/L | <5 mg/L | <5 mg/L | <5 mg/L | <5 mg/L |
Kupferwert(mg/L) | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L |
Nickelwert(mg/L) | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L |
Kobaltwert(mg/L) | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L | 0 mg/L |
Chlorid | 107 mg/l | 140 mg/l | 119 mg/l | 128 mg/l | 112 mg/l |
Wasserproben | ||
Messungen | SB 11 | SB 12 |
Lufttemperatur(°C) | 8,0°C | 6,7° C |
Wassertemperatur(°C) | 8,5°C | 7,6° C |
pH-Wert | 7,98 | 8,59 |
Sauerstoffgehalt(mg/L) | 10,6 mg/L93,55% | 9,65 mg/L83,33 % |
Leitfähigkeit(mS/µS) | 0,856 mS | 0,8275 mS |
Salzgehalt in Pcnt(%) | 0,04 | 0,04 |
Datum | 31.12.2012 | 02.01.2012 |
Uhrzeit | 13.50 Uhr | 11.10 |
Koordinaten(Nord) | 51,632018 | 51,365149 |
Koordinaten(Ost) | 7,932423 | 7,56269 |
Wasserqualität | Klar, tief | Klar, tief |
Ort der Probe | BauernhofNiermöller | 600 m hinter der Merschbrücke |
Borwert(mg/L) | 0 mg/L | 0 mg/L |
Arsenwert(mg/L) | 0 mg/L | 0 mg/L |
Nitratwert(mg/L) | 25 mg/L | 23 mg/L |
Phospatwert(mg/L) | 0 mg/L | 0 mg/L |
Sulfatwert(mg/L) | 55 mg/L | 55 mg/L |
Zinkwert (mg/L) | <2 mg/L | <2 mg/L |
Ammoniumwert(mg/L) | 0 mg/L | 0 mg/L |
Eisenwert(mg/L) | <5 mg/L | <5 mg/L |
Kupferwert(mg/L) | 0 mg/L | 0 mg/L |
Nickelwert(mg/L) | 0 mg/L | 0 mg/L |
Kobaltwert(mg/L) | 0 mg/L | 0 mg/L |
Die Güteklassen: | Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Gew%C3%A4sserg%C3%BCteklasse |
Die fünf Gewässergütestufen des Saprobiensystems werden durch drei Zwischenstufen ergänzt, so dass eine biologische Klassifikation eines Fließgewässers in acht Stufen möglich ist:
Güteklasse I (unbelastet bis sehr gering belastet)
Reines, stets annähernd sauerstoffgesättigtes Wasser, nährstoffarm, geringer Bakteriengehalt. Laichgewässer für Salmonidae. Nur in Quellbächen und anthropogen unbeeinflussten Gebieten. Saprobienindex kleiner 1,5. Sauerstoffsättigung in der Regel 95-105 %, BSB5 ca. 1 mg/l.
Güteklasse I-II (gering belastet)
Geringe organische oder anorganische Nährstoffzufuhr, keine nennenswerte Sauerstoffzehrung. Vielfältige und dichte Besiedlung. In der Regel Oberläufe von Gebirgs- und Mittelgebirgsbächen. Saprobienindex 1,5-1,8, Sauerstoffsättigung in der Regel 85-95 %, BSB5 1,0-2,0 mg/l, Ammonium bis 0,1 mg/l.
Güteklasse II (mäßig belastet)
Mäßige Verunreinigung und noch gute Sauerstoffversorgung. Sehr große Artenvielfalt und Individuendichte: Algen, Schnecken, Kleinkrebse, Insektenlarven, insbesondere große Flächen mit Wasserpflanzen. Ertragreiche Fischgewässer. Mittel- und Unterläufe großer Flüsse und sommerwarme Flachlandbäche. Saprobienindex 1,8-2,3, Sauerstoffgehalt mehr als 6 mg/l, BSB5 2-6 mg/l, Ammonium bis 0,3 mg/l.
Güteklasse II-III (kritisch belastet)
Belastung mit organischen sauerstoffzehrenden Stoffen bewirkt kritischen Zustand. Fischsterben wegen Sauerstoffmangels möglich, Artenrückgang bei Makroorganismen, Massenentwicklungen auch von Algen. Saprobienindex 2,3-2,7, Sauerstoffsättigung zum Teil weniger als 50 %, BSB5 5-10 mg/l, Ammonium bis 1,0 mg/l.
Güteklasse III (stark verschmutzt)
Starke organische sauerstoffzehrende Verschmutzung und dadurch meist niedriger Sauerstoffgehalt. Örtlich Faulschlammablagerungen und Kolonien von fadenförmigen Abwasserbakterien. Populationen von Schwämmen, Egeln, Wimpertierchen und Wasserasseln größer als der Algen. Geringe Fischereierträge, periodisches Fischsterben. Saprobienindex 2,7-3,2, Sauerstoffgehalt zum Teil unter 2 mg/l, BSB5 7-13 mg/l, Ammonium über 0,5 mg/l; kann bis zu mehreren mg/l erreichen.
Güteklasse III-IV (sehr stark verschmutzt)
Weitgehend eingeschränkte Lebensbedingungen durch Verschmutzung und geringen Sauerstoffgehalt; verstärkt durch toxische Stoffe. Zeitweilig totaler Sauerstoffschwund. Trübung durch Abwasserschwebstoffe, Faulschlammablagerungen mit Zuckmückenlarven und Schlammröhrenwürmer. Abwasserpilz bedeckt Gewässergrund, deutlicher Abwassergeruch. Kaum Fischpopulationen. Saprobienindex 3,2-3,5, Sauerstoffgehalt unter 1 mg/l, BSB510-20 mg/l, Ammonium mehrere mg/l, oft auch toxische Stoffe.
Güteklasse IV (übermäßig verschmutzt)
Übermäßige Verschmutzung durch organische sauerstoffzehrende Abwässer, Fäulnisprozesse vorherrschend. Sauerstoff über lange Zeiten nur in sehr niedrigen Konzentrationen oder nicht vorhanden. Besiedlung nur durch Bakterien und Geißeltierchen, zeitweilige biologische Verödung. Abwasserpilz und Schwefelbakterien lassen Gewässer weiß erscheinen. Saprobienindex größer 3,5, Sauerstoffgehalt gegen 0 mg/l, BSB5 mehr als 15 mg/l, Ammonium mehrere mg/l, auch toxische Stoffe
Ein Beispiel zur Bachverunreinigung durch Brennereiabwasser: | Quelle: Dr. König, J., Die Verunreinigung der Gewässer deren schädliche Folgen sowie die Reinigung von Trink- und Schmutzwasser, Erster Band, Berlin 1899, S. 211. | ||
Art des Wassers | Abwasser der Fabrik | Uffelbachwasser vor Aufnahme | Nach Aufnahme des Brennereiwassers |
Organische Schwebstoffe mg | 252,3 | 0 | 33,4 |
Unorganische Schwebstoffe mg | 223,9 | 0 | 33,2 |
Org. gelöste Stoffe mg | 393,4 | 59,5 | 89,5 |
Unorganische gelöste Stoffe mg | 420,6 | 291,6 | 300,5 |
Zur Oxydation erforderlicher Sauerstoff in alk. Lösung mg | 176,5 | 3,7 | 26,2 |
Zur Oxidation erforderlicher Sauerstoff in saurer Lösung mg | 185,3 | 3,7 | 26,2 |
Stickstoff mg | 36,3 | 3,6 | 9,9 |
Phosphorsäure mg | 17,4 | 0 | 3,5 |
Schwefelsäure mg | 58,7 | 42,2 | 44,9 |
Kalk mg | 170,4 | 146,7 | 158,6 |
Kali mg | 37,3 | 5,0 | 11,9 |
Keime von Mikrophyten in cm | 1266170 | 2453 | 334560 |
Bohrkerne | |||
Kern 1Koordinaten:51,597682 N
7,936411 O |
Kern 2Koordinaten: 51,597336°N, 7,935955 °O | Kern 3Koordinaten:51,597553°N, 7,936384 °O
|
|
Schicht 1 | : 0- 23.5 cm- grau- braun- Wurzeln
– überwiegend Sandkörner ( Quarzsand) – einheitliche Korngröße – Feinsand – stark gerundet |
:0 – 12 cm- Quarzsand- hell, einheitlich, leicht gerundet
– grau braun – wenige Muschelbruchstücke bis 2 mm – fest |
0 – 15 cm- Quarzsand- hell, einheitlich, leicht gerundet
– grau braun, sehr fest – wenige Muschelbruchstücke bis 2 mm im unteren Bereich – im unteren Bereich heller und weniger fest |
Schicht 2 | 23.5- 30 cm- hellbraun- überwiegend Quarzsand
– einheitlich Feinsand – stark gerundet – manche Sandkörner ockergelb |
12 – 18 cm- hell grau- einzelne Schnecken bis 1,2 cm Größe
– einzelne Kohlestücke – wenige Schnecken- und Muschelbruchstücke sowie Kalksteinbrocken bis 3 mm – Feinsand – Quarzsand – hell, einheitlich, leicht gerundet – fest |
15 – 18 cm- hell braun, weniger fest- Schnecken- und Muschelbruchstücke sowie Kalksteinbrocken bis 3 mm
– Feinsand – Quarzsand – hell, einheitlich, leicht gerundet – Stück roter Lack/Emaille, Draht – stark eisenhaltige Partikel |
Schicht 3 | 30- 36 cm- weiße Muschelbruchstücke bis 3 mm- weiße Steine( Kalkstein) ca. 3mm Durchmesser
– rostrote Steine( stark eisenhaltig) – schwarze, glänzende Partikelchen od. Teilchen – Feinsand – schwarze Teilchen( stark eisenhaltig) – Schnecke – Holzstücke – Muscheln am Boden der Schicht – überwiegend grobe Bestandteile – grüne Partikel – Zahn |
18 – 23 cm- Holzstücke- Kohle
– Wurzeln – locker – dunkel grau – wenig Muschel- und Schneckenbruchstücke – Einheitlicher, leicht gerundeter, heller Quarzsand |
18 – 24 cm- braun, fest- Wurzeln
– Feinsand aus Quarz, hell, einheitlich, leicht gerundet |
Schicht 4 | 36- 37,5 cm- überwiegend feiner Sand- hell braun
|
23 – 32,5 cm- fest, graubraun- wenig Muschelbruchstücke
– Einheitlicher, leicht gerundeter, heller Quarzsand |
: 24 – 30 cm- hellbraun, fest- Muschelbruchstücke vor allem in feinen Schichten im unteren Teil
– Feinsand aus Quarz, hell, einheitlich, leicht gerundet |
Schicht 5 | : 37,5- 41 cm- dunkelgrau- Baumwurzeln
– wenige Muschelbruchstücke bis zu 1cm groß. – schwarze Partikel – feiner Quarzsand – einheitliche, eckige, helle Quarzkörner – wenige Schnecken – viele Holzstücke |
32,5 – 43 cm- locker- sehr viele weiße Schnecken-, Kalkstein- und Muschelbruchstücke
– Holz – viel Kohle – Einheitlicher, leicht gerundeter, heller Quarzsand – Grüne Partikel (evtl. Lack/Emaille), Kunststoff |
|
Schicht 6 | 41-48 cm- hellgrau- Wurzeln
– stark eisenhaltige, orangefarbige Konkretionen – Feinsand – helle, einheitliche, leicht gerundete Quarzkörner |
: 43 – 47 cm- dunkelbraun, fest- Einheitlicher, leicht gerundeter, heller Quarzsand
– einige Holzstückchen |
|
Schicht 7 | 48-52,5 cm- viele Muscheln und Muschelbruchstüke- viele Schnecken
– Kohlestücke – insgesamt grobkörnig und locker – rote eisenhaltige Partikel |
47 – 51,5 cm- überwiegend weiße Kalksteinstückchen, Muscheln und Schneckenbruchstücke bis 3 mm Größe- locker
– einige schwarze Körnchen (Schlacke?) und Kohle – Einheitlicher, leicht gerundeter, heller Quarzsand |
|
Schicht 8 | 52,5- 55,5 cm- oberstes wie 7. Schicht aber in Feinsand “eingebacken”- Baumwurzeln
– wenige Muschelbruchstücke – Kohlestücke – helle, einheitliche, leicht gerundete Quarzkörner |
: 51,5 – 54 cm- fest- hellbraun
– Einheitlicher, leicht gerundeter, heller Quarzsand |
|
Schicht 9 | : 55,5- 60 cm- Feinsandig- locker
– orange – Muscheln – Muschelbruchstücke – Dichtungsring – weiße, rote Steinchen – stark gerundete Quarzkörner -zwei hauptsächliche Korngrößen |
54 – 56 cm- locker, orange- viele ockerfarbene Partikel
– grobe leicht gerundete Quarzkörner – Holzstücke – weiße Kalksteinstückchen |
|
Schicht 10 | 60- 80 cmWie 5. und 6. Schicht | 56 – 68,5 cm- fest- hellbraun
– Einheitlicher, leicht gerundeter, heller Quarzsand – Wenige Holzstücke – orange Beläge
|
Kern 4Koordinaten: 51,597256°N, 7,935869°O | Kern 5Koordinaten51,6254653 N
7,953328 O |
Kern 6Koordinaten51,607423 N
7,940378 O |
|
Schicht 1 | 0 – 13 cm- grau braun- fest
Nach unten zunehmend locker Immer mehr Bis 3mm große Kalkstein und Muschelbruchstücke Schnecken Einheitlicher, heller, feiner , leicht gerundeter Quarzsand |
0 – 18,5 cm- Stück Kunststoff- braun, festeinheitlich, leicht gerundet, hell Quarzsand
– nach unten einzelne Schnecken – Knopf – Kabelteil – eisenhaltige Partikel |
0 – 32,5 cm- dunkelbraun, locker- viele Wurzeln, keine Schnecken- / Muschelbruchstücke
– Quarzkörner feinkörnig, einheitlich, leicht gerundet |
Schicht 2 | 13 – 24 cm- hell braunFest
Kaum Muscheln Quarzsand wie oben
3. Schicht: 24 – 32 cm – wie erste Schicht |
18,5 – 19 cm- hell, locker- Quarzsand wie 1
– viele eisenhaltige Partikel |
32,5 – 38,5 cm- wie 1. Schicht, fest- wenige orangene eisenhaltige Klumpen bis 2 cm Durchmesser und Kohlestückchen
– nach unten hin zunehmend tonhaltig
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Schicht 3 | 24 – 32 cm- wie erste Schicht | 19 – 27,5 cm- wie erste Schicht- nach unten mehr Schnecken- und Muschelbruchstücke bis 2 mm | 38,5 – 53 cm- hellgrau, fest mit orangenen eisenhaltigen Klumpen- kalkhaltig, viel Ton, , also Mergel
– keine Muscheln oder Schnecken |
Schicht 4 | 32 – 39 cm- locker- überwiegend Kalkstein stücke,. Muscheln und Schnecken(Bruchstücke) bis 5 mm
– Kohle – schwarze und eisenhaltige Partikel Quarzsand wie erste |
27,5 – 32 cm- hell braun, locker- grobkörnig
– viele Schnecken- Muschelbruchstücke bis 2mm |
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Schicht 5 | 39 – 49 cm- wie dritte nur unterer Teil viel Holz | : 32 – 34 cm- wie erste | |
Schicht 6 | 49 – 70 cm- wie fünfte- orangene Ablagerungen
– wenig Muscheln |
: 34 – 36 cm- hell orange- grobe gelbe Quarzkörner, kaum gerundet | |
Schicht 7 | : 36 – 42 cm- wie erste- viel Eisen
– nach unten Kalksteinklumpen – Muschel und Schneckenbruchstücke bis 2mm |
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Schicht 8 | : 42 – 49 cm- orange- grobe Klumpen mit eisenhaltigen Partkeln
– Kalksteinklumpen .- Steine bis 1.5 cm – Muscheln Schnecken |
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Schicht 9 | 49- 61 cm- hell grau- unterschiedlich
– mehr weniger sandig – sonst wie erste |
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