Quartett oder Quintett? Plädoyer für ein fünftes Werler Tor!

Quartett oder Quintett? Plädoyer für ein fünftes Werler Tor!

 

Inhaltsverzeichnis: 

Proömium

Das Quartett ist nicht apodiktisch!

Wenigstens die Mittelstpforten!

Wie geht es weiter?

Mit weiteren Argumenten zum Tor 

Quod erat demonstrandum … mit einem Augenzeugenbericht

Heureka als Zwischenstand

Quellen- und Literaturverzeichnis

Abbildungsnachweis

 

„Jeder Beweis ist die Zurückführung des Zweifelhaften auf ein Anerkanntes.“

Arthur Schopenhauer (1788 – 1860)

 

Proömium

Im Rahmen regionalgeschichtlicher Bezüge zu Schlaglichtern der Deutschen Geschichte beschäftigte ich mich mit militärhistorischen Quellen hinsichtlich des Siebenjährigen Krieges. Seinerzeit forschte ich zum Seigneur Charles de Rohan, dem französischen Oberbefehlshaber und zu den psychosomatischen Belastungen von Kombattanten in frühneuzeitlichen Schlachten. Hier fand natürlich auch – für den Maître de l´ histoire eine Obligation – der Aufmarschplan der Schlacht von Vellinghausen 1761[1] Berücksichtigung.  Eher von beiläufiger Natur konnte ich eine nach Werl zulaufende Straße aus dem nördlich gelegenen Hamm erkennen auf diesem PLAN de la BATAILLE. Pro nihilo war dieses Kartenstudium nicht, denn nicht die Hammer Straße war von aufklärerischem Potenzial, sondern die zielgerichtete Hinführung zur Werler Stadtmauer.

Abbildung 1: PLAN de la BATAILLE von 1761.

Wenn die Werler Stadtplaner nicht im Lichtjahrmodus aberrierten, lief die Hammer Straße nicht als Schildbürgerstreich direkt bis an die Stadtmauer, nach vorne auf einen wie auch immer gearteten Durchgang, der die Stadttortitulierung für sich vereinnahmen konnte. Welches Werler Tor stand aber nun indirekt Pate auf dem PLAN de la BATAILLE über die Hammer Zuführungsstraße?  Die nachfolgenden Ausführungen zu den vier bekannten Werler Stadttoren lassen Zweifel aufkommen bezüglich der vorgenannten Fragestellung.

Das Quartett ist nicht apodiktisch!

Abbildung 2: Grundriss der Stadt Werl von F. von Klocke, 1965.

Die Werler Stadtgeschichte prononciert vier Tore: Dem Steinertor im Südosten, dem Melstertor im Nordosten, dem Büderichertor im Nordwesten und dem Neuertor  im Südwesten[2]. In dem beigefügten Stadtgrundriss auf Grundlage einer Urkatasterkarte vom Jahre 1829 sind die vier genannten Tore rot eingerändert (Die für den Leser ersichtlichen Rot- und Schwarzmarkierungen in allen Karten wurden von der Autorin nachträglich hinsichtlich einer schnelleren Kartenorientierung hinzugefügt). Das ist der aktuelle Stand in der Stadttorhistorie. Alleine dieser Anblick forderte zu erneuten Überlegungen auf:

  • Zwischen dem Büderichertor und dem Melstertor liegt auf der Stirnseite die nach Norden verlaufende Hammer Straße. Das entspricht dem PLAN de la BATAILLE (Abb. 1). Und ein namentlich nicht benannter
    Abbildung 3: TIM-online, Uraufnahme 1836 – 1850, Ausschnitt Werl.

    Durchgang ist eingezeichnet. Das ist verwirrend! Und warum soll auf dieser alten Fernhandelsstraße kein Durchgang/Tor gewesen sein?

  • Vielleicht sollte ein Blick in das zuständige Katasteramt in Soest nötig sein. DieAufklärung geht oft einher mit dem Blick in amtlich vorliegende Flurkarten zwecks Begrifflichkeiten und Verortungen.
Abbildung 4: TIM-online, Uraufnahme 1836 – 1850, Ausschnitt Werl.

Darf man den Urkatasterkarten Glauben schenken, (und die Kartographen der frühen Neuzeit gehörten nicht zu den Imaginationskoryphäen), gab es in der westfälischen Stadt Werl ein weiteres

Stadttor (roter Kreis) mit dem Terminus Münster Th(or). Stadttore gehörten zur Stadt wie einst die Pfahlbürger ihre Vorteile innerhalb der Stadtmauer suchten, sie gehörten zum Establishment im Werkzeugkasten des Kartographen. Das Kartenstudium bei tim-online.nrw.de, Historische Karten, Uraufnahmen 1836 – 1850, führte zu Belegen. Und es stellte sich heraus, dass es nicht eines der etablierten Tore, sondern ein neues Tor, das dem Namen nach Münster Thor genannt wird. Die vergrößerte Lagekarte zeigt noch einmal die etwas parallel verlaufenden, topografischen Orientierungen Salzbach und Hammer Straße (rote Markierungspunkte). Die Übertragung, bei tim-online.nrw.de auf die aktuelle Topografie, erleichtert die Standortbestimmung des „Münster Thors“.

Abbildung 5: TIM-online, Topographische Karten, Ausschnitt Werl.

War es der Beweis für ein fünftes Tor?  Zumindest wollte ich mich nicht damit zufriedengeben; weitere Beweise sollten die Annahme von dem  Stadttorquartett in ihrer alleinigen Existenz torpedieren. Der vielzitierte Kommissar Zufall musste aber nicht beansprucht werden, denn ich konnte auf eine Quellensammlung der exquisiten Art zurückgreifen. Frequente Urkatasterkarten aus der Frühen Neuzeit hatte ich kordialerweise durch die Sachbearbeiter des Soester Katasteramtes digital zur Verfügung gestellt bekommen, die sich in ihrem Quellenwert als hilf- und erkenntnisreich herausstellten. Die Urkatasterkarte vom Kreis Soest mit der Notation 1797-UR-54 explizierte die Zugangsbeschaffenheit vom Norden her in die Stadt.

Abbildung 6: Urkataster 1797-UR-54, Ausschnitt.
  • Infokasten Katasterkarten

Katasterkarten sind für den Historiker Spiegelbilder des Terrains vergangener Zeiten. Vornehmlich Flurbezeichnungen, Parzellenbesitzverhältnisse oder die Verortung alter Gebäude können über die Katasterkarten zeitpunktbezogen rückverfolgt werden. Schon die Alten Ägypter nutzten regelmäßige Vermessungen, da durch die jährliche Nilschwemme die Grundstücksgrenzen verwischten. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts begann man im Herzogtum Westfalen mit der allgemeinen Landvermessung. 1822 übernahm für das westfälische Einzugsgebiet der Oberpräsident Freiherr Vincke die Leitung der Katasteraufnahme und verlegte die Katasterdirektion nach Münster. In den Regierungsbezirken Münster und Minden war zu diesem Zeitpunkt noch kein Dreiecksnetz erster und zweiter Ordnung vorhanden, an das die Gemeindetriangulation hätte angeschlossen werden können. Dieses sollte nach der „Instruktion vom 15.1.1821 für die topographischen Arbeiten des Königl. Preuss. Generalstabes“ ausgeführt werden und wurde erst 1837 für ganz Westfalen fertig gestellt. Im Jahr 1823 geriet das Katasterunternehmen in eine finanzielle Schieflage, die durch eine Erhöhung des Grundsteuerzuschlags behoben werden musste. Die Katasteraufnahme sah sich besonders den Angriffen der großen Landbesitzer ausgesetzt, die statt der Parzellarvermessung eine so genannte Massenvermessung (ohne Vermessung der einzelnen Parzellen) bevorzugt hätten, da auf diese Weise eine bis dahin vorliegende steuerliche Bevorzugung weniger sichtbar geworden wäre. Hierfür setzte sich ab 1826 auch der westfälische Landtagsmarschall Freiherr vom Stein ein, der dabei nicht vor persönlichen Angriffen auf Vincke und Rolshausen zurückschreckte. Eine zur Kontrolle der Abschätzungen 1824 gebildete Prüfungskommission, die zunächst die Ergebnisse im Rheinland untersuchte, bestätigte jedoch die Zuverlässigkeit der geprüften Arbeiten. 1826 wurde die Protokollierung der Güterwechsel den „Fortschreibungsbeamten“ übertragen, die zweimal im Jahr in jeder Gemeinde die Veränderungen aufnehmen sollten. Bis dahin war nach der Katasterinstruktion vom 11.2.1822 die Aufnahme der Veränderungen durch die Bürgermeister erfolgt, welche die Auszüge aus der Mutterrolle an den Fortschreibungsbeamten weiterleiteten. Auf einer Konferenz in Godesberg konnten die Grundsteuer-Reinerträge schließlich 1828 für alle beteiligten Regierungsbezirke ausgeglichen werden. Als erster Regierungsbezirk war Aachen 1831 vollständig vermessen und eingeschätzt, 1834 waren die Arbeiten im ganzen Rheinland und in Westfalen abgeschlossen. Die Generaldirektion des Katasters wurde zum 1.1.1835 umstrukturiert zur Generalinspektion des Katasters, der die Fortschreibung oblag. Dazu wurden bei den Regierungen Katasterbüros eingerichtet, die die Arbeit der Katasterkommissionen fortführten. Bis 1839 wurden jedoch noch Nachmessungen durchgeführt. Das Grundsteuergesetz dieses Jahres markiert das Ende der Urkatasteraufnahme im Rheinland und in Westfalen.[3]

Abbildung 7: Karte von 1833 aus dem Erbsälzerarchiv.

Es mussten weitere Ansätze gefunden werden. Meine Kontaktaufnahme zu Herrn Dipl. – Ing. Michael Jolk vom Werler Stadtarchiv erwies sich als zielführend. Obwohl er nur von den vier Werler Stadttoren wusste, war auch bei ihm der Forscherdrang geweckt hinsichtlich dieses ominösen fünften Tores, mit dieser kompetenten Fachkraft an meiner Seite konnten wir nun dieses Enigma gemeinsam angehen. Im Archiv fand Herr Jolk dann unter der Signatur  Sc XXIV 34, Erbsälzerarchiv, eine Flurkarte von 1833, auf der die noch heutigentags existierende Straße B63 nach Hamm zu erkennen war, die auch hier auf einen markanten Anbau (Kreis) mit Durchgangscharakter zulief. Dieser Anbau mag dieses schon eingangs erwähnte Münster Thor gewesen sein. Es obwaltete also im Norden von Werl ein Zugang zur Fernstraße nach Münster. Ein Tor- Name war nicht eingezeichnet, allerdings beim Büderichertor im Westen auch nicht. Der Geometer sah bei der Erstellung der Karte offenbar nicht die Notwendigkeit einer expliziten Erwähnung, also gab es in der Funktion eine Gleichrangigkeit zwischen Büderichertor und diesem nach Norden verlaufenden Durchgang. Als Erweis reichte diese Flurkarte natürlich nicht aus, aber es waren die Belege für einen wie auch immer gearteten Durchlass. Der Multiperspektivität eines Historikers geschuldet und dieser auch verpflichtet, der Werler Stadtarchivar Herr Michael Jolk übergab mir die Akten mit den Signaturen StA Werl E 66a, Nr. 1 und StA Werl E 14/18, S. 21, die die Verpachtung und den Verkauf von nur vier Torwärterhäuschen thematisierten:

(fol.2) Stadtschultheiß Fickermann schreibt am 2.5.1817 an das Justizamt zu Werl, daß „die Verpachtung für das Stadtaerar sehr vorteilhaft ausgefallen“. Die vier Torhäuser meinend. Er bitte weiterhin darum, die Verpachtung am 1.6. 1817 wirksam werden zu lassen.

(fol.5)

Die Verpachtung der Torwärterhäuser:

1.) Die Verpachtung geschieht auf ein Jahr und fängt mit dem 1ten Junii d.J. an und endigt sich mit dem 31ten May 1818.

2.) geschieht die Zahlung vierteljährig an den städt. Rentmeister im 24 gl. Fuß.

3.) muß der Anpachter die kleinen Reparaturen selbst übernehmen.

4.) sollte der Anpachter in der vierteljährigen Zahlung der Miethe saumselig sein, so daß das eine Quartal das andere rühre, so ist der Stadtvorstand befugt diesen ganz aus der Pachtung zu setzen.

5.) ist der Anpächter verbunden gegen eine mit dem Anpachter das Pflaster und Wegegeld einzuleitende Vergütung die Annahme der Pflasterzetteln zu übernehmen, und ist bei Verlust des Pachtrechts schuldig alle desfalsige unterschleife zu vergüten und wird bei derlei Anzeige von Seiten des Stadtvorstandes bestens unterstützt.

  1. a) das Thorhaus am Steiner Thor ist der wittib Beermann zugeschlagen für jährliche 25 r.
  2. b) das Thorhaus am Melchster Thor Everhard Balke 26 r. 10
  3. c) jenes am Büdericher Thor Mstr. Alfes 24 r.
  4. d) jenes am Neuer Thor dem Hermann Korbmacher 28 r. 15.

Jährliche Summe 103 r. 25.

(fol. 8)

Von den vier Häuser ist das Büdericher zum Abbruch zu verkaufen. 1818.

(fol. 16v) 1819 das Steiner „Torhäusgen“ soll verkauft werden, u.a. deswegen, weil durch den Chausseebau die Wegegelder entgehen.

(fol. 22)

Am 2. Mai 1819 taxierten der Zimmermann Henrich Schneider und der Maurermeister Joseph Freiböse, das Steinertorwärterhaus wie folgt:

An Holz zu 80 R.B.C.

An Maurerarbeiten mit dem Stück Gartenmauer 20 R.B.C.

Für Pfannen 12 R.B.C.

Für 1348 1/2 qFuß Grund, mit dem Grund das Stück Mauer gegen den Garten a Fuß 2 ggr. 120 R 17

Summa 232 r. 17 ggr.[4]

16.7. 1818 verkauf des Torhauses am Büdericher Tor = 313 R.B.C.

13.5. 1819 verkauf des Torhauses am Steinertor 432 R.

20.4.1820 verkauf des Torhauses am Neuen Tor 160 R.

20.4.1820 verkauf des Torhauses am Melster Tor 310 R.[5] 

Dieser Elenchus war deprimierend, denn der nördliche Durchgang stand offenbar in nebulösem Konnex zu den vier amtlichen Stadttoren. Dieses Derangement sollte jedoch noch in konstruktive Bahnen gelenkt werden. Die vorgenannten Akten führten bei mir nicht zur Kapitulation, sondern weckten meinen Forscherdrang.

Wenigstens die Mittelstpforten!

Die Literaturrecherche war nicht beendet. In einem Elaborat des Historikers Friedrich von Klocke konnte ich Informationen herauslesen zu einem heiligen Creutzes Torne:

1591 Mai 1. Der „ernhafte Peter Pape“ zu Scheidingen und seine Frau Margarete verkaufen „ihr Saltzhaus mit dere dran gelogener Woirt hieselbst am Saltzplasse“ an den „ehrenhaften Michaelen Scholer“ und dessen Frau Margarete. Das Salzhaus „schutt (nach) Suden uff den Saltzplatz, Norden uff unser Statttmauren nechst unsers heiligen Creutzes Torne, Oosten ist nechst Burgermeisters Johan Mellien Gademen. Westen nechst seligen Joan Papen Saltzwort gelegen“. Es ist dem Verkäufer „durch seinen Vatteren Christoff Papen zu Schedingen gerichtlichen cedirt“. Die Verkäufer geben Sicherheit mit ihrem Haus und Hof zu Werl „an den Windtmollenberge gelegen nechst dem Saltplasse“ und mit ihrem Besitz in der Werler Feldmark.

Abschrift aus der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts: A. v. Papen – Westrich; die Ausfertigung war Transfix zu der Dunkerschen Verkaufsurk. von 1496 (s. oben S. 145). – Unterschriften: „Peter Pape“, sowie: „Margaretha Westphalen“.[6]

Gehörte diese Notion nicht zu den Synonymen für den Turm. Oder war es nicht in baulicher Similarität verwendet für das Tor, das ja in Stadtmaueranlagen durchaus turmähnlich emporragte? Zumindest musste eine Kontaktaufnahme zu einem sprachgeschichtlich versierten Historiker erfolgen zwecks Abklärung meiner Vermutung. Professor Dr. Paul Leidinger, der schon ein Opus zu den Grafen von Werl fertigte, gab mir folgende Antwort auf meine Anfrage:

Nach dem mittelniederdeutschen Handwörterbuch von Lübben-.Walther, Leipzig 1888, S. 411: torn (toren, torne), tarn  m. Turm, kann die Bezeichnung auch gelegentlich „Gefängnis“ bedeuten, da Stadttore in diesem Sinn manchmal auch  gebraucht wurden.

Gleichlautend ist das torn (torne), tarn = Zorn, Unwille.

Vgl. auch S. 420: turn = Turm (turner = Türmer.).

Man müsste also nach dem jeweiligen Belang prüfen, ob auch eine Deutung “Stadttor” (das ja zumeist ein Turm war) infrage kommt.[7]

Just in dieser Phase stellte mir dann Herr Jolk eine Akte zur Verfügung, die nicht nur die vier bekannten Tore nannte, sondern auch von einer Mittelste Pforten sprach.

Undatiertes „Memorial. Waß von den Heren Burgermeisters wegen Verordnung der Wachten undt sonsten darzu gehörigen nothwendigkeiten gesucht wirdt

  1. An die Steinpforth, Contrescharpe, Büekerpforth, Böthelßthurn, Broche (?), Mälserpforth: jedeß orthß ein Roth (=Rotte) Burger.
  2. Die verschlossene thurn zu offnen oder die Schlüssel darzu zu reichen.
  3. Daß die Burgerwacht so palt die Glock acht schläget auf den posten seye.
  4. Winden oder Haspel an die Schußpforten machen zu lassen daß man alle morgenß undt abendtß selbige auf undt nieder lassen kan.
  5. Wan Alarm wirdt, daß jeder Burger oder doch die mehreste leuchten vor ihre Häuser hangen.
  6. Acht oder Zehn kasten zur amonnition so im fall der noth zu gebrauchen auf die posten verordnet wirdt machen zu lassen.
  7. Wacht holtz undt Licht auf die Posten zu geben.
  8. An Jede offene Pforth deß Tageß ein Burger.
  9. Daß mitt jeder Kundt (=Kundschaftsgang) ein Burger gehe.
  10. Daß die Mittelste Pfortemitt brettern beleget werden, damit Defension davon geschehen könne.
  11. (so!) Daß einen Jewideren Bürgeren unnd Cohorten an gesacht werde bey einer pein, so baldt dei Trommell umbt acht Uhren gerohret unnd Tappen zu geschlagen wirdt keiner mer, er sey auch wer er will sappen lassen, der(?) Consens vor geldt als sonsten. Rückaufschrift: 1 Rott an der Steinenpforten sollen schilderen an der Kisau und an der Contrescharp. 1 Rot an Budelsthurn und der Biesche. An der Budikerporten sollen eine Schiltwacht halten auf der Pforten, die ander an Rovendischs Hauß.[8]

 

Die Mittelste Pforte war jedoch kein Synonym für den heiligen Creutzes Torne, denn der honorable Historiker Mehler schrieb schon vor mehr als einhundert Jahren unmissverständlich, wie Folgendes wiedergibt:

Nach Abzug der Kranken und Abkommandierten verblieben nur 220 Mann unter dem Kommando des Oberstleutnants von Graugreve, eine Companie des Hauptmanns Droste von Schüngel, die den unteren Kreuzturm und die Mittelpforten zu schützen hatte, und außerdem etwa 20 Dragona von der Leib-Eskadron des Obersten Siegfried von Bibo, weldcher kurz zuvor zum Kommandanten der Stadt und des Schlosses ernannt worden war und den Oberbefehl über das Ganze führte.[9]

Näheres zur Mittelste Pforte hinsichtlich der Lage und Namensgebung konnte nicht recherchiert werden, zumindest bei den zugänglichen Quellensammlungen. Kupferstiche und dgl. geben bezüglich einer Be- oder Entkräftung des fünften Tores nichts Evidentes wieder.

 

Abbildung 8: Kupferstich um 1587 nach Franz Hogenbeck.     Abbildung 9: Stadtansicht Merian.

Auf einem Kupferstich um 1587 war zwar ein Invasion auf der betreffenden Stadtmauerseite zu erkennen, aber kein Durchgang zu verzeichnen. Der historische Hintergrund für diesen Kupferstich bildete der „Bremer Lauf“, bei dem das westfälische Heeresaufgebot eine Niederlage verzeichnen musste gegen den Martin Schenk von Nideggen (März 1586). Originär sollten mit dem Sturmangriff auf der Nordseite die Konzentration von den Toren genommen werden. Die Stadt konnte auch nach Überlieferung okkupiert werden, abgesehen vom kurfürstlichen Palais, aber die Darstellung widerspricht leider der Existenz eines weiteren Tores. Sine dubio hat der Kupferstichhersteller militärisch relevante Eigenarten im Stadtmauerring nicht unterschlagen. Hinzu kommt, dass der Kupferstich nicht lagegerecht die Situation widerspiegelt. Die Evenemente werden dargestellt in einer Weise, so dass alle Schauplätze sichtbar werden. Auch die Abstrahierung in der Topographia Germaniae des Matthäus Merian (dem Kupferstich beigefügt) aus dem 17. Jahrhundert gibt keine Auskunft.

      Infokasten zu den Abbildungen 8 und 9:

Als im 30jährigen Krieg Matthäus Merian seine „Topographia Germaniae“ begann, ein Sammelwerk von Städteansichten, das zwischen 1642 und 1688 in 30 Bänden erschien, da griff er ebenfalls auf das ältere Werk Hogenbergs zurück. Er beseitigte auf dem Bild jedoch die Kriegszenerie und führte mache Vereinfachungen in der Zeichnung durch. Die Ansicht der Stadt gewann dadurch an Klarheit. Besonders tritt dabei die vor der Mauer liegende Stadtgräfte heraus. Die Beschreibung der Stadt entnahm Merian einem 1644 zu Antwerpen gedruckten Atlas:“ Werla seye des Herzogthumbs Westphalen Hauptstadt: Liege auff einem fetten und fruchtbaren Boden, habe viele Saltzpfannen und ein schönes Rathaus.“[10]

Auch ein von 1671 gespiegeltes Bild der Stadt Werl gibt keine luzide Auskunft hinsichtlich des fünften Tores. Die Gelbmarkierung veranschaulicht nur einen Turm, bei dem aber weder Funktionsweise noch Durchlass erkennbar sind.

Abbildung 10: Stadtansicht 1671.
Abbildung 11: Stadtansicht von Werl 1612/1613.

Oder das Bild – wie nebenstehendes Exemplar von 1612/1613, aus der Postkartensammlung des Werler Stadtarchives, aufzeigt – besitzt genau am archimedischen Punkt eine stoffliche Beeinträchtigung. Über die ikonischen Darstellungen aus der Frühen Neuzeit war wenig Erkleckliches zu holen.

Selbst aus der Stadtansicht des 17. Jahrhunderts  von A. Zumbroich  sind keine genauen Erkenntnisse zu ziehen. Obendrein scheint das Büderichertor auf dem Bild des Jahres 1661 entweder verabsäumt worden zu sein oder die Bildquellen aus der Frühen Neuzeit besitzen eine merkliche Distanz zur Stadtbildrealität.

Abbildung 12: Stadtansicht von 1661.

Die Quintessenz zum Quintett benötigte eine Fortführung, denn auch die Mittelstepforten war in nuce die apodiktische Evidenz auf der Suche nach dem fünften Tor, denn auf Grundlage der Urkunde von 1648 wäre nach der Formulierung auch die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass innerhalb der Pforten wegen Defension die Pforten mit Brettern hätten verstärkt werden müssen. Ausgeschlossen wäre es nicht, gehört es doch aufgrund der multiperspektiven Verpflichtung eines Historikers (leider) erwähnt.

Wie geht es nun weiter?

Das Straßenverkehrsnetz präzisierte eine Durchgangsstation im Norden der Stadt. Wenn also bis zu Beginn des 17. Jahrhunderts die Bildquellen versagen für eine belastbare Exemplifikation, bleiben nur noch die schriftlichen Quellen und die bereits erwähnten Flurkarten zum Existenznachweis. Gut möglich ist, dass das mit der Nachvollziehbarkeit in den Quellen bis zu einer bestimmten Epoche nicht möglich war, weil die Werler Erbsälzer unfreiwillig blockten in der Dokumentation. Schließlich besaßen sie bis zum Reichsdeputationshauptschluss von 1803 weitreichende Vollmachten und konnten sich eines eigenen Gefängnisses bemächtigen. Folgende Urkunde zeigt die Übertragung hoheitlicher Rechte auf die Werler Erbsälzer durch den zuständigen Kurfürsten von Köln Maximilian Heinrich 1663:

Urkunde Sa 144 von 1663

Maximilian Heinrich, Kurfürst zu Köln, verleiht den Erbsälzern zu Werll auf deren Bitten und auf Grund ihrer Privilegien das Recht, die Sälzerknechte durch Abforderung des Eides in Pflicht zu nehmen, gegen die Pflicht verstossende Knechte etwa im unteren Teil des auf dem Salzplatz stehenden Turms in Haft zu nehmen, mit Wasser und Brot abzuspeisen und mit Anlegung von Fesseln und Halsband zu bestrafen, kleinere Vergehen jedoch mit den auch anderen Orts üblichen Brüchten zu ahnden, während Vergehen, die eine andere öffentliche oder Leibesstrafe erfordern, vor das (Kurfürstliche) Gericht zu bringen sind.[11]

Es ist vorstellbar, dass die strategisch günstige Durchgangsmöglichkeit via Hamm in der Oberhoheit der Erbsälzer zu finden ist. Das Erbsälzerarchiv ist seit 1940 als Depositum im Stadtarchiv Werl zugänglich, für mich ist quellentechnisch zunächst ein Malus verbunden.

Es bedarf einer Abschrift dieser Akten, bevor ich sie dekryptieren kann.

Zumindest kann man aber verdeutlichen, dass der Heilige Creutz Torne nicht identisch war mit einem wie auch immer gelagerten Turm, denn das Gefängnis befand sich im unteren Teil des Turmes auf dem Salzplatz, wie es flagrant in dem Buch „Die Stadt im Raum“ nachzulesen ist:

Ein besonderes sichtbares Zeichen der Exponierung des Salinenareals stellte der Anspruch auf die Verwendung „deß also genannten Sältzerthurns“ auf dem Saltzplatz dar, in welchem man Delinquenten eigenmächtig zu „Wasser und Brodt“ setzen wollte, was von Seiten des Rates heftig angefochten wurde. In den Argumentationsweisen beider Seiten lässt sich deutlich erkennen, wie sehr die Bedeutungszuschreibungen hinsichtlich des Salzplatzes mit den sich verstärkenden ständischen Abgrenzungen innerhalb der Stadt verbunden waren. Während die Erbsälzer argumentierten, sie seien mit besonderen Privilegien und Freiheiten ausgestattet, die sie „immediate anfanglich von dem Röhmischen Kayser“ erhalten hätten, verwiesen die übrigen Koporationen auf das Ideal bürgerschaftlicher Gleichheit und Einheit sowie auf die Stadtobrigkeit des Magistrats, der sich auch die Sälzer zu unterwerfen hätten. Die Streitigkeiten um den Salzplatz zeigten den Hochmuth der Sälzer, die zu „ihrem Privathnutzen zu applicieren sich unterstehen wollten“. Sie versuchten zunehmend „von Jahren zu Jahren sich zu eximiren, praeeminentiam zu suchen“, in der Meinung, „durch also praejudicirliche Eingriffe daß Ampt der Sälzer zuerhöhen, die übrigen drey Ämpter aber zu verringeren“. Die Konflikte um den Stadtraum waren auf diese Weise Teil der mit den Mitteln symbolischer Kommunikation vorangetriebenen Aristokratisierung der Sälzer, die auch bei anderen Praktiken, etwa der Ratswahl und den städtischen Prozessionen, die städtische Ordnung durcheinander brachte.[12]

 Die Flurkarten des 19. Jahrhunderts verdeutlichen nicht den Durchgang im Norden der Stadt oder titulieren diesen markanten Punkt mit Münster Thor, wenn dieses bautechnische Element nicht realiter markant existierte. Eine weitere Bestätigung des quellentechnisch schwierig zu fassenden fünften Tores zeigt eine Geometerkarte von 1817, als der Geometer Franz Anton Paderberg die anzulegende Chaussee zwischen Werl und Soest veranschaulichte. Der Verlauf des alten Hellwegs ist schön dargestellt, so wie ein Zugang aus Werl Richtung Hamm. Nicht das Bauprojekt ist von Interesse, sondern die Werler Stadtplanskizze links oben.

Abbildung 13: Plan zur Projektierung der ehem. B1.
Abbildung 14: Auszug aus dem obenstehenden Plan.

Auf der Vergrößerung der Karte sind die etablierten Tore eingezeichnet und ein fünfter Zugang. Mit der zunehmenden Kartographierung wird deutlich, dass auch der nördliche Teil der Stadtmauerbefestigung einen Durchgang besaß. Zeitpunkt der Erstellung, Umbauphasen und dgl. sind zwar nicht gegenwärtig dokumentiert für chronologische Abhandlungen, aber die auf den Karten vorhandenen Zeitpunktdarstellungen lassen das fünfte Durchgangstor als evident erscheinen.

 

Abbildung 15: Karte von Werl.

Auch der von Wendelin Leidinger[13], einem Werler Stadthistoriker des 20. Jahrhunderts, konzeptualisierte Stadtgrundriss ( StA Werl KB 125) nach Template einer Aufzeichnung aus dem Buch Die Soolquellen des Westfälischen Kreidegebirges, ihr Vorkommen und muthmaasslicher Ursprung“, Berlin 1856, S. 327, des Bergamts- und Bergratsdirektors August Huyssen exemplifiziert diesen fünften Durchgang, allerdings auch ohne namentliche Nennung. Möglicherweise lag dem Stadthistoriker nicht die nominatime Verwertung

über die Quellen vor.

 

 

Mit weiteren Argumenten zum Tor

Ob der Stadthistoriker Wendelin Leidinger oder der Heimatforscher Otto Hellbach sich in der Kartographie übten, konnte ich nicht ermitteln, aber die nachfolgende Karte zeigt noch einmal deutlich in dem für das 10. Jahrhundert ausgeschriebenen Stadtbild Werls die Zufahrt nach Hamm als gleichrangiges Element der Stadtinfrastruktur. Die Zugangsmöglichkeit war existent, nur ist das in der Quantität mangelhafte direkte Quellenmaterial problematisch für den Historiker.

Abbildung 16: Karte Werl im Jahre 950.
Abbildung 17: Das Werler Stadtbild im Wandel der Zeit.

Des Weiteren entdeckte ich im Werler Stadtarchiv (StA Werl, KB 125, Akte Vor- und Frühgeschichte Verschiedene Autoren) bei der Zeitungsrecherche für das Jahr 1958 einen interessanten Zeitungsartikel von Prof. Dr. Paul Leidinger, in dem der renommierte Geschichtsdidaktiker die Verkleinerung des Stadtgebietes und die Neuziehung der Stadtmauer thematisierte. Auch auf einem von ihm erstellten Stadtplan kann gut die Zufahrt nach Hamm konstatiert werden – vor und nach der Stadtmauerneuziehung. Ohne  Explikation wird dargestellt, dass offenbar die Straße nach Hamm direkt vor der neuen Mauer endet und direkt hinter ihr weiterläuft Richtung Steinertor. Zur besseren Orientierung muss noch beigefügt werden, dass die vier etablierten Tore nicht in toto das Stadtbild zierten, denn zunächst existierten nur mit dem Neuertor und dem Steinertor die zwei Haupttore als Verbindungen zum alten Hellweg. Das Melstertor war lediglich Zugang zum Bergstraßer Weg. Das Büderichertor wurde erst 1433 erbaut, als der einstige Kurfürst von Köln administrierte, dass der Hellweg durch die Stadt geführt werden sollte. Interessanterweise erwähnt Leidinger in diesem Zeitungsartikel die „nördliche Besonderheit in der Hammer Straßenführung“ nicht, obwohl unzweideutig markiert. Ob Leidinger etwa eine „Erklärung“ für die Nichtbeachtung dieser Stadtmauerbesonderheit mit den nachfolgenden Worten in diesem Zeitungsartikel abgibt, bleibt unklar, entspräche aber einer Ausgleichsreaktion für die Nichtexistenz oder für die Unzugänglichkeit jeglicher Schriftquellen:

„Die Nord-Südstraße erhielt erst nach 1800 Bedeutung. Für den damaligen Bürger begann hinter der Höppe und dem Neuwerk das Neuland: die Grafschaft Mark.“[14]

  • Infokasten Prof. Dr. Paul Leidinger

Paul Leidinger ist ein Werler Urgestein und emeritierter Professor der Universität Münster. Er wurde am 4. September 1932 in Werl geboren und gehörte zu den bekanntesten deutschen Historikern und Geschichtsdidaktikern in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus dem westfälischen Raum. Er studierte in den fünfziger Jahren Geschichte, Germanistik, Philosophie und katholische Religion. Danach war er bis 1978 im Schuldienst tätig (zuletzt in Warendorf am dortigen Gymnasium Laurentianum) Schon während seiner Lehrertätigkeit leitete er das Stadtarchiv in Warendorf, war Vorsitzender des Landesverbandes nordrhein-westfälischer Geschichtslehrer sowie Ende der achtziger Jahre auch Bundesvorsitzender des Verbandes der Geschichtslehrer Deutschlands. Seine akademische Karriere begann 1963 mit der Promotion an der Universität Münster, gefolgt von der Habilitation 1972 an der Pädagogischen Hochschule Westfalen-Lippe. Dort lehrte er von 1972 bis 1978 als Privatdozent. Im Jahr 1978 erfolgte dann die Berufung zum ordentlichen Professor für Neuere und Neueste Geschichte und Didaktik der Geschichte an die Pädagogische Hochschule in Münster. Bis 1997 war er dann ordentlicher Professor an der Universität Münster nach der Verwaltungsunion mit der Pädagogischen Hochschule 1980. Er war 1972 Mitbegründer der Zeitschrift „Geschichte, Politik und ihre Didaktik“ und deren federführender Leiter bis 1986. Seine ehemalige Lehrertätigkeit kam ihm Anfang der achtziger Jahre zugute, als er in der Kommission für die Neuordnung der Studien- und Prüfungsordnungen für Geschichte beim Kultus- und Wissenschaftsministerium in Düsseldorf tätig war. Bis über seine Emeritierung hinaus war er ordentliches Mitglied in der Historischen Kommission für Westfalen, Mitglied im Vorstandsbeirat des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens und war Präsident der Deutsch-Türkischen Gesellschaft Münster von 1916. Noch heute gilt der Spezialist für Westfälische Landesgeschichte als ausgewiesene Koryphäe für die Werler Grafen im Mittelalter.[15]

Lediglich in einer schon jahrzehntealten, aber fachlich äußerst hochwertigen Dissertation von 1968 gab es einen Hinweis zur konkreten Straßenführung der Nord-Südverbindung über Werl, als Hans-Claus Poeschel in seiner Dissertationsschrift „Alte Fernstraßen in der mittleren Westfälischen Bucht“  folgendes formuliert:

Die von Siegen heraufziehende Handelsstraße führt über die Steinerstraße durch Werl. Im Namen dieser Durchfahrt, an der sich auch der Werler Markt entwickelte, wird die Erinnerung an die Pflasterung festgehalten. Über die B 63 verläßt diese Straße die Stadt nach Nordwesten. Etwa bei Neuwerk wird der Salzbach an der Mailoher Brücke gequert; auf dieser Brücke befand sich 1525 ein märkischer Schlagbaum. 1553 erklärten die Märker, „… daß der sogenannte große Hilbecksche Weg, der nach Werl lief, bis auf die Mailoher Brücke („Meyloer Brugge“), die auf dem Salzbach lag, …“ die Grenze sei zwischen der Grafschaft Mark und Westfalen. Der Weg bis zum Mailoh sei stets von den Märkern ausgebessert worden.“[16]

Die Deskription lässt zumindest den Rückschluss zu, dass die Durchquerung Werls nicht über das Melstertor (da nicht im Nordwesten gelegen) noch über das Büderichertor (keine Nähe zum Neuwerk und zur Mailoher Brücke) vollzogen wurde.

Abbildung 18/19:Straßenkarte von Werl lt. Dr. Poeschel.

Die obenstehenden Verlaufsskizzen mit Rotmarkierungen als additionale Informationen von mir aus der Dissertationsschrift verdeutlichen noch einmal den Durchgang Richtung Norden, ohne ihn (von Poeschel) in extenso erwähnt zu haben. Die Karten geben dahingehend keine Auskunft. Die Quellengattung musste extendiert werden für die Recherche.

Abbildung 20: Karte, Alter der Städte und Fernstraßen.

Zugegeben, die Karten von Poeschel hatten ihren Charme, denn sie verdeutlich, dass die Zugangsstraßen schon im Mittelalter vorhanden waren. Und der Verlauf führt in die Stadt. Das Büderichertor kann exkludiert werden, und das Melstertor lag ausgerichtet auf den Bergstraßer Weg/ Scheidinger Vöhde im Nordosten Werls.

Abbildung 21: Karte frühgeschichtliche Straßen.

Als Offenbarung für eine wenig kritische Quellenarbeit in der jüngere Vergangenheit zeigt sich in der Abb. 21 der Poescheldissertation, als bereits im Hochmittelalter die Fernstraße von Münster nach Werl obwaltete, aber nie das Räsonnement auf den Zustand der nördlichen Werler Stadtmauer übertragen wurden. Dieses exquisite Defizit in der Werler Heimatforschung neigt dazu, die Quellensituation als cholerische Anoia zu betrachten.

 

 

 

Quod erat demonstrandum … mit einem Augenzeugenbericht

Das Aufgeben stand für mich nicht zur Debatte. Die Aktenordner im Werler Stadtarchiv mussten doch irgendetwas zu Tage bringen. Ich resignierte (fast) und las in einer ruhigen Minute in meiner Arbeitsbibliothek gelistete Zeitzeugenberichte aus der Geschichte der Stadt Werl, die mir freundlicherweise Herr Jolk zur Verfügung stellte. Im Aktenkompendium StA Werl, KB 125 informierte ich mich in einer Abschrift über einen Tagesbericht eines Herrn Lilien, der einen Augenzeugenbericht verfasste zu einer Werler Stadthospitation des Kurfürsten von Köln Maximilian von Österreich (1784-1801). War es Langeweile oder rebellierte das suchende Über-Ich? Von Zeile zu Zeile arbeitete ich mich durch und bekam folgenden Bericht zu lesen:

„Des anderen Tages wurde ich dem Kurfürsten bis an das sogenannte Coerdtshäusgen entgegengeschickt, wo ich dann das Vergnügen hatte, von 7 bis 12 Uhr unter freiem Himmel zu warten. Gegen 12 Uhr kam der Kurfürst zu Pferde, in Begleitung von mehr als 20 Berittenen an Coerdtshäusgen an. Sobald er mich sah, sagte er zu mir: „Servus, Herr von Lilien! Ich bedauere, daß Sie Sich soviel Mühe geben, mir entgegenzureiten.“ Ich setzte mich gleichfalls zu Pferde, und so ging der Zug bis in die Stadt

Einzug in die Stadt

Der Einzug war wirklich prächtig. Auf dem Steinernen Tore waren Trompeten und Pauken gestellt, von dem Schlosse wurden die Böller gefeuert. Das ganze Tor war wie eine Pyramide von Leuten anzusehen. Nachdem der Magistrat die Stadtschlüssel überreicht hatte, war ein unaufhörliches Vivat – Geschrei, und so ging der Zug über die Steinerne Straße bei dem Kapuzinerkloster vorbei gerade nach dem Münster Tor und durch dieses Tor gerade nach dem Neuwerk. Von dem Tor an rief mich der Kurfürst an seine Seite und hörte gar nicht auf, mir allerhand Fragen zu stellen: Über die Verfassung unseres Collegii, über die Stadt selbst, und ich weiß selbst nicht, was alles zu fragen.“[17]

Dieser Augenzeugenbericht sprach von einem Münster Tor (Anmerkung: Rotmarkierung durch mich). In diesem Tagebucheintrag war es namentlich protokolliert. Auch die Wegbeschreibung der Prozession entsprach der Lage auf den Stadtgrundrisskarten. Zunächst galt es aber mit dem Original abzugleichen, denn mir lag nur die Abschrift vor. Vae naeglegentiam non queo! Zeitlich konnte der Bericht vorab in das endende 18. Jahrhundert datiert werden, da seit 1784 der Kurfürst Maximilian herrschte. Der Werler Stadtarchivar Michael Jolk konnte mir auf Nachfrage dann den Archetyp aushändigen (Sv Erbsälzerarchiv v. Lilien-Borg; Sign.: Sv A III d 7). Die Affirmative für ein fünftes Stadttor war gegeben. Auch das Datum konnte mit 1784 konkret angegeben werden.

  • Infokasten Christoph Freiherr von Lilien

Christoph Freiherr von Lilien- Borg wurde 1748 in Wien geboren. Er starb 1825 in Wiesbaden. v. Lilien entstammte den „Wiener Lilien“, dem seit dem 14. Jahrhundert bezeugten Erbsälzergeschlecht. Er war das vierte Kinde des Franz Michael Florenz von Lilien und der Teresia von Bartenstein. Schon als Jugendlicher erhielt v. Lilien die Anwartschaft auf das Ober-Postamt           Lüttich. Mit der Volljährigkeit schickte dann der Vater den Christoph v. Lilien- Borg von Wien nach Werl, auf das Gut Borg. 1765 wurde er als Erbsälzer in Nürnberg aufgeschworen.  Ein paar Jahr später wurde er Postmeister in Lüttich, und bald danach Ober- Postamtsdirektor des Ober- Postamtdistrikts Lüttich. Kurz nach Ausbruch der Französischen Revolution musste er fluchtartig den Raum Lüttich / Masseik verlassen und landete in Düsseldorf. Er wurde bereits im Alter von 23 Jahren wegen seiner hervorragenden Kenntnisse im Postwesen belobigt und genoss das in uneingeschränktem Maße das Vertrauen des Fürsten.  Er gehörte schon bald mit dem Vater und seinem Halbbruder zu den Säulen der Thurn und Taxisschen Post.Am 28. Mai 1770 heiratete er in Fröndenberg Wilhelmine Freiin von Spiegel. Sie hatten 4 Söhne, drei Söhne verstarben vor ihm, sein 4. Sohn Joseph Clemens Franz Michael, übernahm das Erbe, wurde Gutsbesitzer auf Borg und Lahr und Sälzeroberst.  Christoph starb 12 Jahre nach dem Tod seiner Frau am 21. Juli 1825 in Wiesbaden, wo er Linderung seines schweren Rheumaleidens suchte.[18]

Abbildung 22: Christoph von Lilien- Borg.            Abbildung 23: Haus Borg bei Werl/Budberg.

Das folgende Dokument stellt nun den schriftlichen Beleg dar für das Stadttorquintett, denn es gibt nach aktueller Quellenauswertung keine Belege oder Indizien für eine Zweckentfremdung des Begriffes Münster Thor. Haec summa fuit!

Abbildung 24: Auszug aus dem Tagebuch.

Die Belegsituation hinsichtlich des fünften Tores ist nicht saturiert. Gemäß des empirisch nur allzu oft getätigten Aphorismus „Panta rhei“, war der Augenzeugenbericht mit der namentlichen Nennung die Initialzündung für ein forciertes Aktenstudium.

Additional kann ein weiterer  Erweis eingefügt werden. Der Werler Stadtarchivar Michael Jolk wurde fündig. Unter der Notation INA B 20a, Bd. 39 konnte der Stadtarchivar im Werler Stadtarchiv den Vermerk „Münster Thor“ ausfindig machen, als während des Siebenjährigen Krieges die Schwarzen Husaren 1760 (!) offensichtlich mit mehreren Fudern Holz ausgestattet wurden:

Abbildung 25: Auszug aus der Notation

Im Herbst 1760, alß vorm Münster-Thor die schwartze husaren & campiret seynd zu deren behuef von hier abgefahren 15 ½ fud(er) Böerd(enholz)….“.[19]

 

Terminus post quem können wir also seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts von einem Tor namens Münster Thor ausgehen (Rotrahmung durch den Autor), und die Belege sind archivalisch!

Und dabei blieb es nicht. Der Werler Archivar Michael Jolk konnte nach einer abermaligen Archivsuche einen weiteren Hinweis herausfiltern für das Tor. Schauen wir uns das Brüchten-Register aus dem Jahre 1665 an, so finden wir folgende Beschreibung:

„Johan Christian, der Sohn von Bürgermeister Caspar Pape, ist beklagt, den Wachhabenden der Mühlenpforte Wilm Rose geschlagen und geschmäht zu haben, weil der das zur Mühle gebrachte Korn ohne Stadtzeichen (Steuermarke) nicht ausgeben lassen wollte. Pape hat dagegen angegeben, der Wachhabende habe ihn Lügner geheißen, deswegen sei es geschehen. Pape ist ins Rathaus vorgeladen worden, um sich zu verantworten, ist aber widerspenstig ausgeblieben und er hat es in Kauf genommen, dem Brüchtenmeister angezeigt zu werden.“[20]

Nach aktueller Quellenlage kann nun das Jahr 1665 als Ersterwähnung in die Annalen eingehen.

Heureka als Zwischenstand

Flurkarten, Stadtplanskizzen, namentlich nicht titulierte Durchgänge und alte Handelsstraßen ergeben Indizien für ein weiteres Stadttor in der westfälischen Stadt Werl. Obgleich en masse die bildlichen Quellen vorliegen für das Indiz, sind sie in der Vergangenheit nicht als archimedischer Punkt von Historikern aufgegriffen worden für weiterführende Fragestellungen. Diese Instabilität, flankiert von einer kleinen Partitur Ignoranz, ist die Quadratur des Kreises hinsichtlich eines Proklamationsmodells für das höchstens marginale Quellenvorkommen um ein fünftes Stadttor in Werl. Obwohl die ikonischen Elemente das Stadttorquintett suggerieren und über den Straßenverlauf in Nord-Südrichtung die Stadttorthese der Alltagslogik nach als ratifiziert betrachtet werden kann, bleibt die Diskrepanz über den Stellenwert in den schriftlichen Quellen.

Was liegt nun konkret vor? Die bisherigen Argumente für das fünfte Stadttor sind nicht von fragiler Natur. In den Uraufnahmen der Historischen Karten von 1836-1850 unter tim-online.nrw.de steht explizit das Münster Thor als bauliche Begrifflichkeit im Gleichrang zu anderen Stadttoren. Die Urkatasterkarten mit den Notationen 1797 UR-54 und EA Sc XXIV 34 stehen stellvertretend für die Karten, die deutlich einen Zugang/Durchgang auf der nördlichen Stadtmauerseite zwischen Büderichertor und Melstertor aufzeigen. Der Deus ex machina im Kampf gegen die Kombattantenfront der fundamentalistischen Stadttorquadriga liegt aber im Werler Stadtarchiv unter der Signatur Sv Erbsälzerarchiv v.-Lilien-Borg; Sign. Sv – A – III – 7. Diese schriftliche Quelle tituliert konkret den Durchgang im Norden der Stadt beim Neuwerk mit Münster Thor. Dieser Augenzeugenbericht des Christoph Freiherr von Lilien aus dem Jahr 1784 gibt die Wegbeschreibung der Prozession zu Ehren des neuen Kölner Kurfürsten dahingehend excathedra wieder, dass das städtetorliche Quiproquo ausgeschlossen werden kann. Es entspricht auch einer Synonymie hinsichtlich der Wegbeschreibungen der Nord-Südverbindung aus der Literatur, in der Dissertationsschrift „Alte Fernstraßen in der mittleren westfälischen Bucht“ von Hans-Claus Poeschel 1968 repräsentativ dargelegt. Der Multiperspektivität und der Ausgewogenheit der Argumente geschuldet, blieb der nördliche Durchgang im nebulösen Verhältnis zu den vier etablierten Stadttoren. Exemplarisch dienen hierfür die Akten mit den Notationen StA Werl E 66a, Nr. 1 und StA Werl E 14/18, S. 21, die die Verpachtung und den Verkauf von lediglich vier Torwärterhäuschen thematisierten. Dieses Derangement gilt es zu minimieren. Der Existenzbeleg für das Tor ist spätestens mit v. Liliens Augenzeugenbericht 1784 als Nervus Probandi dokumentiert. Der geringe Quellenbestand wider die ikonischen Darstellungen ist das retardierende Moment. Eine erfolgversprechende Nullifizierung dieses quantitativen Elenchus´ ist durch eine konsequente Aktendurchsicht und –bearbeitung vorprogrammiert. Das folgende Beispiel verdeutlicht die Kapazitäten, die in der stringenten Aktendurchsicht liegen. Nicht nur die Quellensituation ist wenig ausführlich, sondern die vorhandenen Quellen oder die bisher von mir benutzten Quellen gehören einer weiteren Prüfung unterzogen. Der Werler Stadtarchivar Michael Jolk und ich konnten mit der Signatur Sv Erbsälzerarchiv v.-Lilien-Borg; Sign. Sv – A – III – 7 gemeinsam in der Vergangenheit mit Akribie und Perseveranz diese Unverhältnismäßigkeit von ikonisch Offensichtlichem und schriftlich Marginalem diminuieren.

Quellen- und Literaturnachweis

Großer Generalstab (Hrsg.): Geschichte des Siebenjährigen Krieges in einer Reihe von Vorlesungen, mit Benutzung authentischer Quellen, bearbeitet von den Offizieren des Großen Generalstabs, Band 5: Der Feldzug von 1761, Berlin 1937.

HStAM Bestand 4 h Nr. 1162 „Die Belagerung und Eroberung der Stadt Werl“, 1633.

Igel, Karsten/Lau, Thomas (Hrsg.): Die Stadt im Raum. Vorstellungen, Entwürfe und Gestaltungen im vormodernen Europa,  Köln 2016.

Kruckem, H.M.: Die Brücke der Erbsälzer, Werl 1975.

Leidinger, Paul: Das Werler Stadtbild im Wandel der Zeit, veröffentlicht am 5. Oktober 1957 im Werler Stadtanzeiger, geführt unter StA Werl, KB 125, Akte Vor- und Frühgeschichte Verschiedene Autoren.

Leidinger, Wendelin: Documenta Werlensia, Werl 1972.

Mehler, Franz Josef: Geschichte der Stadt Werl, Werl 1891.

Poeschel, Hans-Claus: Alte Fernstraßen in der mittleren Westfälischen Bucht, in: Geographische Kommission für Westfalen (Hrsg.): Spieker. Landeskundliche Beiträge und Berichte 17, Münster 1968.

StA Werl, B 10, Bl. 205f., 1648?.

StA Werl E 14/18.

StA Werl E 66a, Nr. 1.

StA Werl, Akte SA 144.

Sv – Erbsälzerarchiv v. Lilien-Borg,  Sign.: Sv A III d 7, 1783 – 1791.

  1. Klocke, Friedrich: Patriziatsproblem und die Werler Erbsälzer, Münster 1965.

https://www.werl.de/politik/ratsinfo/satzungen/Denkmalbereichssatzung.pdf (zuletzt aufgerufen am 01.03.2018).

http://www.archive.nrw.de/lav/abteilungen/westfalen/BilderKartenLogosDateien/Kataster_flyer.pdf (zuletzt aufgerufen am 01.03.2018).

https://www.uni-muenster.de/Geschichte/hist-dida/organisation/mitarbeiter/emeriti/leidinger/index.html

(zuletzt aufgerufen am 09.03.2018).

[1] Vgl. hierzu ausführlich Großer Generalstab (Hrsg.): Geschichte des Siebenjährigen Krieges in einer Reihe von Vorlesungen, mit Benutzung authentischer Quellen, bearbeitet von den Offizieren des Großen Generalstabs, Band 5: Der Feldzug von 1761, Berlin 1937, S. 735ff.

[2] https://www.werl.de/politik/ratsinfo/satzungen/Denkmalbereichssatzung.pdf (zuletzt aufgerufen am 01.03.2018).

[3] http://www.archive.nrw.de/lav/abteilungen/westfalen/BilderKartenLogosDateien/Kataster_flyer.pdf (zuletzt aufgerufen am 01.03.2018).

[4] Akte StA Werl E 66a, Nr. 1.

[5] Akte StA Werl E 14/18.

[6] V. Klocke, Friedrich: Patriziatsproblem und die Werler Erbsälzer, Münster 1965, S. 153.

[7] E-Mail Kontakt mit Prof. Dr. Paul Leidinger vom 26.09.2017.

[8] Akte StA Werl, B 10, Bl. 205f., 1648?.

[9] Mehler, Franz Josef: Geschichte der Stadt Werl, Werl 1891, S. 322.

[10] Leidinger, Wendelin: Documenta Werlensia, Werl 1972, S. 16.

[11] StA Werl, Akte SA 144.

[12] Igel, Karsten/Lau, Thomas (Hrsg.): Die Stadt im Raum. Vorstellungen, Entwürfe und Gestaltungen im vormodernen Europa,  Köln 2016, S. 126-127.

[13] Wendelin Leidinger (1927-2010), ausgebildeter Apotheker und Werler Heimatforscher, war ein älterer Bruder des bekannten Geschichtsprofessors Paul Leidinger und erhielt 1964 wegen seiner Verdienste um die Erforschung der Stadtgeschichte Werls die Ehrenplakette der Stadt Werl. 1982 konnte er für sich sogar das Bundesverdienstkreuz in Anspruch nehmen. Er war Mitbegründer des Heimatvereins Werl, Ortsheimatpfleger für Werl und Mitglied der Fachstelle Denkmalpflege im Westfälischen Heimatbund. Zudem engagierte er sich für die Etablierung des Rykenberg-Museums und widmete sich hinsichtlich der Experimentalgeschichte der Werler Salzgewinnung.

[14] Vgl. hierzu Leidinger, Paul: Das Werler Stadtbild im Wandel der Zeit, veröffentlicht am 5. Oktober 1957 im Werler Stadtanzeiger, geführt unter StA Werl, KB 125, Akte Vor- und Frühgeschichte Verschiedene Autoren.

[15] https://www.uni-muenster.de/Geschichte/hist-dida/organisation/mitarbeiter/emeriti/leidinger/index.html

(zuletzt aufgerufen am 09.03.2018).

[16] Poeschel, Hans-Claus: Alte Fernstraßen in der mittleren Westfälischen  (Spieker. Landeskundliche Beiträge und Berichte 17), Münster 1968, Abb. 45.

[17] Sv – Erbsälzerarchiv v. Lilien-Borg,  Sign.: Sv A III d 7, 1783 – 1791.

[18] Kruckem, H.M.: Die Brücke der Erbsälzer, Werl 1975, S. 16 – 17.

[19] StA Werl, INA B20a, Bd. 39.

[20] Brüchten-Register der Stadt Werl, 1597-1671, Stadtarchiv Werl, Akten C III Nr. 4.

 

Abbildungsnachweis:

Abbildung 1: 

Eine Photographie dieser Karte befindet sich im Privatbesitz von Samantha Seithe.

Abbildung 2:

Stadt Werl nach der Katasteraufnahme vom Jahre 1829.

v. Klocke, Friedrich: Patriziatsproblem und die Werler Erbsälzer, Münster 1965, Beilage.

Abbildung 3:

Ausschnitt aus der Uraufnahme 1836 -1850.

https://www.tim-online.nrw.de/tim-online2/index.html

Zuletzt aufgerufen am 09.01.2018.

Abbildung 4:

Ausschnitt aus der Uraufnahme 1836 -1850.

https://www.tim-online.nrw.de/tim-online2/index.html

Zuletzt aufgerufen am 09.01.2018.

Abbildung 5:

Ausschnitt aus der Topographischen Karte.

https://www.tim-online.nrw.de/tim-online2/index.html

Zuletzt aufgerufen am 09.01.2018.

Abbildung 6:

Ausschnitt aus der Uraufnahme.

Akte StA Werl EA Sc XXIV 34.

Abbildung 7:

Karte von 1833.

Signatur  Sc XXIV 34, Erbsälzerarchiv.

Abbildung 8:

Kupferstich um 1587 nach Franz Hogenbeck.

Leidinger, Wendelin: Documenta Werlensia, Werl 1972, S. 13.

Abbildung 9:

Stich von Matthäus Merian.

Ludorff, A.: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Soest, Münster 1905, S. 162.

Abbildung 10:

Stadtansicht Werl 1671.

Leidinger, Wendelin: Documenta Werlensia, Werl 1972, S. 25.

Abbildung 11:

http://dfg-viewer.de/show/?tx_dlf%5bid%5d=http%3A%2F%2Fwww.landesarchiv-nrw.de%2Fdigitalisate%2FAbt_Westfalen%2FKartensammlung_A%2F~079%2F07914%2Fmets.xml

Zuletzt abgerufen am 19.03.2018.

Abbildung 12:

Stadtansicht aus dem Jahre 1661.

Leidinger, Wendelin: Documenta Werlensia, Werl 1972, S. 33.

Abbildung 13:

Diese Karte war im Jahr 1817 von Franz Anton Padberg, Geometer, Iter Klasse. Es handelte sich um  die Karte der anzulegenden Kunststraße von Werl bis Soest/: Cöln- Berliner Straße. http://archivdatenbank.gsta.spk-berlin.de/midosasearch-gsta/MidosaSEARCH/i_ha_rep_93_b/index.htm?search=werl&KontextFb=KontextFb&searchType=any&highlight=true&vid=i_ha_rep_93_b&kid=GStA_i_ha_rep_93_b_3_3_12_2&uid=GStA_i_ha_rep_93_b_I_HA_Rep_93_B_Nr_3706&searchPos=10

Zuletzt abgerufen am 20.03.2018.

Abbildung 14:

Auszug aus der Karte von 1817.

http://archivdatenbank.gsta.spk-berlin.de/midosasearch-gsta/MidosaSEARCH/i_ha_rep_93_b/index.htm?search=werl&KontextFb=KontextFb&searchType=any&highlight=true&vid=i_ha_rep_93_b&kid=GStA_i_ha_rep_93_b_3_3_12_2&uid=GStA_i_ha_rep_93_b_I_HA_Rep_93_B_Nr_3706&searchPos=10

Zuletzt abgerufen am 20.03.2018.

Abbildung 15:

Nach Vorlage von Bergamts- und Bergratsdirektor August Huyssen,Die Soolquellen des Westfälischen Kreidegebirges, ihr Vorkommen und muthmaasslicher Ursprung“, Berlin 1856, S. 327, hat Leidinger die Karte überarbeitet.

StA Werl, KB 125, Akte Ur- und Frühgeschichte Teil 2.

Abbildung 16:

Karte Werl im Jahre 950.

StA Werl, KB 125, Vorträge und Niederschriften 21.

Abbildung 17:

Auszug aus einem Zeitungsartikel.

„Das Werler Stadtbild im Wandel der Zeit“, veröffentlicht am 05. Oktober 1957 im Werler Stadtanzeiger von Prof. Dr. Paul Leidinger.

StA Werl, KB 125, Akte Vor- und Frühgeschichte Verschiedene Autoren.

Abbildung 18 und 19:

Aus der Arbeit von Dr. Poeschel Bildanhang, Aufnahmen des Verfasser August – Oktober  1965, mit Hinweis auf die Lage in der Topographischen Karte 1: 25.000 (= TK 25) (mit Hinweis auf die Lage in der Topographischen Karte I : 25 000 ( = TX 25) und die Abschnitte im 1. Kapitel.

Poeschel, Hans-Claus: Alte Fernstraßen in der mittleren Westfälischen Bucht, in: Geographische Kommission für Westfalen (Hrsg.): Spieker. Landeskundliche Beiträge und Berichte 17, Münster 1968, Bildanhang Abb. 45.

Abbildung 20:

Aus der Arbeit von Dr. Poeschel Bildanhang, Aufnahmen des Verfasser August – Oktober  1965, mit Hinweis auf die Lage in der Topographischen Karte 1: 25.000 (= TK 25) (mit Hinweis auf die Lage in der Topographischen Karte I : 25 000 ( = TX 25) und die Abschnitte im 1. Kapitel.

Poeschel, Hans-Claus: Alte Fernstraßen in der mittleren Westfälischen Bucht, in: Geographische Kommission für Westfalen (Hrsg.): Spieker. Landeskundliche Beiträge und Berichte 17, Münster 1968, Bildanhang Abb. 32.

Abbildung 21:

Aus der Arbeit von Dr. Poeschel Bildanhang, Aufnahmen des Verfasser August – Oktober  1965, mit Hinweis auf die Lage in der Topographischen Karte 1: 25.000 (= TK 25) (mit Hinweis auf die Lage in der Topographischen Karte I : 25 000 ( = TX 25) und die Abschnitte im 1. Kapitel.

Poeschel, Hans-Claus: Alte Fernstraßen in der mittleren Westfälischen Bucht, in: Geographische Kommission für Westfalen (Hrsg.): Spieker. Landeskundliche Beiträge und Berichte 17, Münster 1968, Bildanhang Abb. 33.

Abbildung 22:

Bild von Christoph von Lilien- Borg.

  1. Klocke, Friedrich: Patriziatsproblem und die Werler Erbsälzer, Münster 1965, S. 485

Abbildung 23:

Haus Borg bei Werl/Budberg.

Kruckem, H.M.: Die Brücke der Erbsälzer, Werl 1975, S. 71.

Abbildung 24:

Tagebuchseite mit dem Eintrag „Münster Thor“.

StA Werl, KB 125, Akte 557.

Abbildung 25:

Münster Tor bis jetzt 1784 archivalisch belegt, nun 1760!

In der Mitte des Scans steht: „Abgang   Im Herbst 1760, alß vorm Münster-Thor die schwartze husaren & campiret seynd zu deren behuef von hier abgefahren 15 ½ fud(er) Böerd(enholz)….“

StA Werl, INA B 20a, Bd. 39.

Abbildung Titelblatt:

Das Bild auf dem Titelblatt ist das nachgestellte Büderichertor.

StA Werl, KB 125, Akte 557.