Klar, dass ich bei der Auskundschaftung der schon mehrfach genannten Flurstücke 46., 65. und 97. wenig überrascht war vom Anblick trockengelegter und offenbar in Vergessenheit geratener Teiche in kleinen Waldverschlägen entlang dem Krummen Duike bis zu den Ausläufern des Stuiwenkamp. Richtig, es gab nicht nur den auf der Flurkarte 1792-UR-18 in L-Form angelegten Teich, sondern den etwa 75 Meter davon entfernten „kleinen Vertreter“ mitten im Krummen Duike, flankiert von zwei zulaufenden Gräben.
Der mit Stecheisen und Metalldetektor bearbeitete Teichrand brachte keine verwertbaren Erkenntnisse zum Vorschein.
Vier Bohrkerne im Umfeld dieses Teiches brachten keinen Mehrwert. Lediglich die Entnahme und Auswertung eines Bohrkernes von 45 Zentimetern Tiefe am Teichboden war dahingehend interessant, dass kleine Muschelbruchstücke (weitgehend erst ab 17 cm Tiefe) in der siltigen und geruchlosen Schicht (9 cm bis 18 cm) unterhalb der modrigen und humushaltigen Ablagerungen (Teichboden bis 9 cm Tiefe) vorkamen.
Im Nachtrag muss natürlich noch Erwähnung finden, dass Stephan von Papen mir im Vorfeld freie Bahn bei den Untersuchungen zusicherte. Das war ein nicht selbstverständliches Entgegenkommen. Die Holzstückchen (19 cm bis 20 cm), die Eisenkonkretionen und der Löss-Lehm (26 cm bis 45 cm) konnten von mir jedoch ohne adäquate Altersbestimmung nicht in die Auswertung gebracht werden. Muscheln sprachen aber für Fische, und die Fische für die Fischteiche…passend zu den „Fischteich-Wiesen“.
Bevor es zum Teich mit der auffallenden L-Form ging, hatte ich zur Vollständigkeit noch die zwischen den Teichen liegende Ackerfläche (Randgebiete der Flurstücke 65. und 97.) nach Überresten abgesucht in den darauffolgenden Tagen. Kleiner Spaten, Handschuhe, Handfeger, Pinsel, Plastiktüten, der Metalldetektor und ein GPS-Gerät zur möglichen Fundstellendokumentation lagen im Archäologiekoffer griffbereit.
In der rechtsstehenden Abbildung liegt gerade ein Bohrkern zur Entnahme bereit aus dem kleinen Teich am „Krummen Duike“. Die Verwertung war aber – wie bereits erwähnt – nur hinsichtlich der Muschelreste interessant. Weitere Bohr- und Ausgrabungsaktionen am kleinen Teich blieben erfolglos oder waren nicht zwingend aussagekräftig. Eine klare Enttäuschung, aber…
Der Metalldetektor schlug zwar desöfteren an, aber Fehlausschläge oder metallische Belanglosigkeiten strapazierten die Geduld ungemein.
Mein treudienendes Stecheisen hatte zwar nicht ausgedient, aber auch hier „ging der Vogel nicht ins Netz“. War ich mit meiner rechteckigen Parzellierung der aufschließenden Ackerfläche dem Vogelsteller „auf den Leim gegangen“, um es mit der typischen Vogelstellersprache zu verbildlichen? Ich konnte mich hier selbst beruhigen, denn meine rechteckigen Parzellen von knapp 200 Quadratmetern waren mit Bindfäden und Holzpflöcken sauber abgesteckt worden, innerhalb der Parzellen wurde Diagonalen mit Bindfäden gezogen, und im Abstand von etwa 20 cm entlang diesen Bindfäden systematisch abgesteckt. Der Metalldetektor kam dabei überwiegend in den Dreiecksflächen zum Einsatz. Wenn größere Objekte aus vergangenen Tagen dort gelegen hätten, wären sie beim Abstecken zum Vorschein gekommen. Immerhin gab es einige Scherbenfunde zu vermelden, die später von der Außenstelle Olpe LWL-Archäologie in Westfalen in die mittelalterlich-frühneuzeitliche Epoche datiert wurden.
Gut, jeden Quadratzentimeter Ackerboden konnte ich so natürlich nicht durchsuchen, aber das eigentliche Anziehungsobjekt der Untersuchung lag ja im angrenzenden Waldverschlag.
Hatten hier Füchse, die ich bei meinen Stecheisenaktionen unregelmäßig beobachten konnte, und die mich vermutlich ebenso wahrnahmen, nicht etwas aus meiner Erinnerung gerufen? Ja, denn in einem vorab geführten Telefongespräch mit einem Familienmitglied derer von Papen-Koeningen kam man auch auf die zahlreichen Fuchsbauten am Krummen Duike nahe dem Stuiwenkamp zu sprechen.
Fortsetzung folgt…