Der grüne Sandstein war traditioneller Baustein in der Soester Börde und wurde vielerorts aus umliegenden Steinbrüchen verarbeitet. Geologisch zum glaukonitischen Sandmergelstein aus dem Oberkreideerdzeitalter zugehörig, findet man diesen Baustoff zwischen hellgrauem Kalk und dem Kalkmergelstein.[1] Der nächstgelegene Steinbruch zum Steinfundort liegt nahe der Gemeinde Westönnen. Ich konnte persönlich den dort anstehenden Grünsandstein in Begutachtung nehmen und eine auffällige Ähnlichkeit mit den Steinfundamentmauern am Krummen Duike beobachten.
Diese Beobachtung konnte ich für den Steinfund am Fuchsbau ebenfalls vorweisen, aber die ähnlich aussehenden Grünsandsteinschichten lagen hier 1000 m entfernt zum Steinbruch mitten in Westönnen.
Ob es sich in beiden Fällen um Identitäten handelte, konnte ich mit meinen Methoden nicht ermitteln. Zumindest bewegte ich mich auf der Zeitleiste in die entsprechende Richtung, denn weder auf den bekannten Flurkarten noch in der mündlichen Überlieferung derer von Papen-Koeningen war etwas bekannt von Gebäuden auf den vorgenannten Fluren. Waren es Vorboten einer spätkarolingischen Bewirtschaftung? Wie treffend, gab es doch den Überlieferungen nach eine alte Frankenmühle[2] als Bestandteil eines Königshofes Werl, und Stephan von Papen lieferte ebenfalls Informationen zu Resten einer alten Mühle auf dem heutigen Wirtschaftshof.
Der Spaten war zwar in der Ruhephase, aber das T-Eisen blieb griffbereit. Ich hatte trotz Spatenstillstandes noch einen Handlungsspielraum.
Zunächst stach ich entlang der Steinfundstelle in alle Richtungen ab, um den weiteren Verlauf der Steinfundamente verfolgen zu können. Bei jedem Aufschlag markierte ich die entsprechende Stelle mit einem an der Spitze weißen Holzstab. Der zugehörige Steinaderverlauf ergab sich dann schrittweise über den Holzstabverlauf. Wenn man so will, waren die Holzstäbe der bildliche Ersatz für die Steinfundamente…eben ohne Ausgrabung.
Die Entfernungen wurden unter Einsatz eines selbstgebauten Holzgeodreiecks ermittelt, damit einigermaßen Orthogonalität bei der Abstandsmessung gewährleistet werden konnte…hölzern und einfach natürlich.
Ausgangspunkt für die Vermessung war der untenstehende Fixpunkt mit den entsprechenden GPS-Koordinaten. Markante Stellen im Gelände und Bohrkernstandorte (BKS) waren ebenfalls Richtpunkte zur Abstandsbestimmung.
Entfernungen messen etc.
Fixpunkt: 51,34.822 ; 7,56.952
Fixpunkt (Fix) bis Anfang des krummen Duike
Fortsetzung folgt…
[1] Vgl. hierzu die geologische Karte von NRW 1:100000 C4710, Dortmund, 2. Auflage, gefaltet mit Erläuterung, abrufbar unter http://www.gd.de/g_details.php?id=38
[2] Vgl. hierzu Rübel, Karl, Die Franken, Bielefeld und Leipzig 1904, S. 21.