Die vergessene Geschichte
des
Felix Maria Michael
von
Papen
Inhaltsangabe
Einleitung
- Herkunft
- Internierung ohne Grund?
- Entlassung 1934
- Von München nach Stuttgart
- Jetzt ist Schluss! Die Ausreise 1938
- Endstation Buchenwald
Fazit
Einleitung
Hermann Göring konnte bis zum Schluss seinen Bruder Albert vor den Fängen des nationalsozialistischen Regimes schützen, obwohl der jüngere Bruder des Reichsmarschalls ein offensichtlicher Vertreter des aktiven Widerstandes war. Felix von Papen, ein Verwandter des ehemaligen Reichskanzlers Franz von Papen, erlitt dagegen eine Odyssee in verschiedenen Konzentrationslagern während der NS-Zeit. Offenbar fühlte sich Franz von Papen – in der Geschichtswissenschaft nicht unpassend als Steigbügelhalter Hitlers bekannt – wenig zu seinem Verwandten hingezogen oder Franz von Papen selbst hatte einen schweren Stand unter der nationalsozialistischen Führung. Seine politischen Funktionen – unabhängig von der Rolle von Papens in der Röhm-Affäre 1934 – wiesen jedoch wohl eher charakterliche Gründe auf bei der Bewertung seines Neffen Felix von Papen. Dieser unbekannte Papen verfasste Ende der dreißiger Jahre im niederländischen Exil eine Autobiographie mit dem Titel „Ein von Papen spricht … über seine Erlebnisse im Hitler Deutschland“. Dieses Buch hatte nicht wenig Anteil an der erneuten Internierung zu Beginn des Zweiten Weltkrieges, da Felix von Papen sich in diesem Buch sehr kritisch mit dem Lagersystem der Nationalsozialisten auseinandersetzte. Felix von Papen stand auf dem Index, und die lange Haftzeit führte kurz vor Ende der NS-Herrschaft zum Tod im Konzentrationslager Buchenwald. Obgleich von prominenter Herkunft, ließ sich bei ersten Recherchen kaum Verwertbares zu diesem vergessenen und vielleicht auch zum Vergessen verurteilten von Papen herausarbeiten. Welche Gründe führten zu dieser Nichtpräsenz? Wieso gab es keine merkliche Protektion für Felix von Papen? Über die biographische Skizzierung dieses vergessenen von Papens werden diese Fragen in der Auseinandersetzung mit den mir zugänglichen Quellen einer möglichen Antwort zugeführt.
- Herkunft
Felix von Papen-Wilbring gehörte einem Seitenzweig[1] der Adelsfamilie Papen-Koeningen an. Das Haus Koeningen hat seinen Stammsitz in der Scheidinger Gemarkung bei Werl in Westfalen. Aus seiner Anfangsbiographie lässt sich zunächst wenig herauslesen über seine Aversion in den dreißiger Jahren gegen den Nationalsozialismus. 1910 in Diedenhofen/Lothringen geboren, wuchs er zunächst unspektakulär auf mit seinen Geschwistern. Lediglich die durch das Ende des Ersten Weltkrieges bedingte Umsiedlung aus dem ehemaligen Reichsland Lothringen war von einschneidender Prägung für den jungen Felix. Der Vater, Bergbaudirektor bei Metz/Lothringen, hatte im Rahmen der Waffenstillstandsverhandlungen als Deutscher samt Angehörigen 1918 Lothringen zu verlassen. Mütterlicherseits hatte Felix holländisches Blut in sich, die Reederei-Familie Scholten aus Rotterdam gehörte zur Verwandtschaft.[2] Dieser Zwangsumzug führte bei Felix in späteren Jahren nicht zu irgendwie gelagerten Rachegelüsten, zumindest war nichts bekannt oder herauszufinden. Seine ablehnende Haltung gegenüber den Nationalsozialisten lässt verstärkt vermuten, dass die Erziehung und das Umfeld von Felix eine grundsätzliche Distanz zu Hitler und dessen praktizierender Politik verursachten. Diese Aussage ist schwierig, da wenig Verwertbares an Erinnerungen von Außenstehenden zu erhalten war, wobei die größte Zurückhaltung nun ausgerechnet von Familienangehörigen ausging.[3]
Bekannt war, dass Felix von Papen während der Spätphase der Weimarer Republik in monarchistisch-großbürgerlichen Kreisen verkehrte, in denen auch aufstrebende Offiziere der Reichswehr zu finden waren, die später zum militärischen Widerstand im Dritten Reich zählten. Der als Wirtschaftsjournalist und Bankkaufmann tätige Felix von Papen formulierte mit gekonnter Feder die Rechtsbrüche der NS-Organisationen und bemühte sich nach der Machtergreifung 1933 um den Aufbau eines politischen Netzwerkes in Konfrontation zu den Nationalsozialisten, vergeblich, da der Zeitgeist in dieser Phase der deutschen Geschichte nicht die Ausprägung hatte zu merklichem Widerstand. Die Gleichschaltungswellen nach dem Ermächtigungsgesetz zeigten mehr oder weniger ihre unterdrückende Wirkung. Es muss sich bei diesen Aktivitäten also um konsequente Schlussfolgerungen einer kategorischen Gesinnung gehandelt haben. Felix von Papen stand demnach grundsätzlich kritisch dem eigenen Verwandten Franz von Papen gegenüber, eben jenem Steigbügelhalter, der 1932 für kurze Zeit ein Präsidialkabinett anführte und Vizekanzler unter Hitler wurde. Ganz so kritisch war er in den zwanziger Jahren aber nicht, denn auch Felix hatte für einen kurzen Zeitraum die NSDAP-Mitgliedschaft inne. Etwas verwirrend sind demnach seine Aussagen in seinem biographischen Werk von 1938, in dem er sich verwundert zeigte über seine Verhaftung im Dezember 1933:
„Das Liedersingen und der Tod meines Mitgefangenen hatte mich sehr erschüttert. Wie schon oft fragte ich mich wieder: Warum bist du hier? Ich überlegte: Seit dem 6. Dezember 1933 bist du ein Gefangener. Warum? Weshalb? Als ich 18 Jahre alt war, gehörte ich einige Monate der NSDAP an. Sollte mein schneller Austritt etwa die Begründung sein? Unmöglich! Das war ja schon fünf Jahre her. Habe ich irgendwelche Äußerungen getan, die mich hierkommen ließen? Ich hatte keine Ahnung! Wie oft habe ich versucht, die Gründe meiner Inhaftierung zu erfahren. Vergebens! Ich beschloß, in den Hungerstreik zu treten, um dadurch der entwürdigenden Freiheitsberaubung ein Ende zu machen. Ich hielt nicht durch.“[4]
War das Naivität? Bei meinen Recherchen konnte ich mich nicht dem Eindruck entziehen, dass entweder Felix von Papen im Widerspruch zu seinen eigenen Taten autobiographisch berichtete oder die Person – auch durch die Zurückhaltung der eigenen Familienangehörigen gefördert – einer allgemeinen Unklarheit unterworfen war. Warum? Das Potenzial für einen „Personenkult“ nach 1945 wäre vorhanden gewesen, ein von Papen im aktiven Widerstand hätte den familiären Persilschein darstellen können. In einer meiner Emailkorrespondenzen mit einem Angehörigen aus der Papenfamilie kommt vielleicht ein Grundgedanke des Vergessens zum Vorschein:
„[…] Auch ansonsten hört man, gerüchteweise, von viel rechtslastigem Ungeist in unserer Familie. Sie bemerken meine Distanz. Felix von Papen scheint von anderer Gesinnung gewesen zu sein. Wahrscheinlich wissen Sie darüber mehr als ich.[…]“[5]
- Eine unliebsame Person wird verhaftet
Wie bereits thematisiert, begann die Internierungsbiographie des Felix von Papen am 6. Dezember 1933. Er wurde in das Gestapo-Gefängnis „Kolumbiahaus“ gebracht, in der Nähe von Berlin-Tempelhof gelegen. Bekannt und berüchtigt war diese Häftlingsunterkunft für seine besonders ausgeartete Brutalität der SS-Schergen gegenüber den Gefangenen. Die Entgleisungen hatten einen derart faden Beigeschmack, dass im Sommer 1934 die „Schikanen“ von oberster Stelle offiziell verboten wurden – wohlgemerkt in einem Konzentrationslager![6] Ob die Verlegung im Januar 1934 in das KZ Oranienburg eine Befreiung war, bleibt dem Leser überlassen, aber der Neffe des Vizekanzlers war offenbar ein Opfer der nationalsozialistischen Prügelattacken geworden, und in Oranienburg wurde ihm noch als Zusatz das Steißbein im Prügelzimmer 16 zerschlagen.[7] Den Bewachern war Felix vom Namen her bekannt, aber es musste Gründe geben für diese hemmungslose Brutalität gegenüber dem Papenspross.
„[…] Meine Bewachung waren Leidensgefährten. Was taten sie? Sie schrien und brüllten mich genauso an wie die SS- und die SA-Leute. Ich konnte keinen Unterschied entdecken. Und so kam es auch, daß ich, außer einer ganz kurzen Essenspause, mich bis zum Einbruch der Dunkelheit dauernd bückend auf dem Gelände bewegen mußte. Todmüde fiel ich auf mein Lager und sah nicht mitleidige, sondern bis auf wenige Ausnahmen schadenfrohe Gesichter. So ist der Mensch! Selbst getreten und zerschunden, empfindet er Genugtuung, wenn ein anderer gequält wird und er zusehen darf. In meinem Fall war es der SA gelungen, die Lagerinsaßen gegen mich aufzuputschen. Ich war der „Herr Baron“, der feine Pinkel, der Verwandte des berühmten Mannes usw.usw.[…].“[8]
Hatte sich Franz von Papen mit Hitler überworfen? Oder waren die konspirativen Treffen von Felix mit gleichgesinnten Bildungs- und Großbürgern aus der Berliner High Society das ausschlaggebende Moment gewesen? Es ist zumindest keine Protektion durch den Vizekanzler überliefert, und die Haftbedingungen ließen stark vermutlich auch eine „Diplomatie durch die Hintertür“ nicht zu. Hermann Göring hatte hier wesentlich mehr Kante gezeigt für seinen Bruder Albert Göring.
Interessant waren seine Beobachtungen bezüglich der Wesensaffinitäten von Kommunisten und Nationalsozialisten in der Oranienburger Haftzeit.[9]
„[…]Die Gemeinsamkeiten von Nationalsozialismus und Kommunismus, die wir ja nicht nur in der Behandlung des politischen Gegners, sondern auch in der Verwaltung und der Wirtschaftsführung täglich beobachten können, ist eine ideologische, ja sie wirkt sich sogar bis in die höchsten Parteistellen aus.“[10]
An entsprechender Stelle kam sein ganz persönliches Erklärungsmodell für die Internierung in Oranienburg, die aber kritisch hinterfragt werden kann:
„Dein Verwandter, das Schwein, hat uns stürzen wollen, seine Rede in Marburg sollte das Signal zum Losschlagen sein. Er hat sich aber geirrt! Die Reichswehr steht zu uns. Diesen Kerl können wir nicht kriegen, dafür sollst du die Wucht bekommen. Mit Euch adligen Schweinen werden wir schon fertigwerden.“[11]
Natürlich sprach sich Franz von Papen am 17. Juni 1934 an der Universität Marburg gegen die ausufernden Exzesse der Nationalsozialisten aus. Es war eine mutige Geste, und bis zum Ende des Dritten Reiches auf hoher Ebene war es auch die letzte Rede gewesen mit offenkundigen Kritiktönen. Zu diesem Zeitpunkt saß aber Felix von Papen bereits ein halbes Jahr in Haft. Und so sehr konnte Franz von Papen nicht in Misskredit gestanden haben, denn nach dem Röhm-Putsch gelang es ihm mit Sonderstatus in Wien als Abgesandter die Vorbereitungen für die Eingliederung Österreichs durchzuführen. Es handelte sich um eine Schlüssel- und Vertrauensposition. Möglicherweise war Franz von Papen mehr Nationalsozialist gewesen als Hitler in ihm einen ideologischen Kampfgefährten sah. Göring warnte im Vorfeld des 30. Juni 1934 Franz von Papen, und dieser entging der Säuberungswelle – Röhm-Putsch genannt – denn auch ohne Gesichtsverlust.[12] Das Vizekanzleramt gab er zwar ab, aber er unterstand danach direkt Adolf Hitler und nicht dem Außenministerium in seiner Funktion als Gesandter in der österreichischen Republik. Felix von Papen blieb in seiner Autobiographie bei seiner unwissenden Haltung bezüglich der Inhaftierung:
„´Herr Brigadeführer, fast neun Monate werde ich hier festgehalten und weiß nicht warum. Ich kann und ich will nicht mehr. In ein anderes Lager bekommen sie mich nicht mehr. Ich habe mir schon einmal die Pulsadern aufgeschnitten und werde es ein zweitesmal tun, aber diesmal richtig. Dieses Leben führe ich nicht mehr weiter.´ Auf Eicke [Anmerkung der Autorin: Gemeint ist Theodor Eicke, Inspekteur der Konzentrationslager] machte mein Auftreten sichtlich Eindruck. Er empfand, dass dazu Mut gehörte. Er sah mich wohlwollend an:´ Wenn das stimmt, was Sie sagen, werde ich Sie morgen entlassen. Ich fahre morgen früh nach Berlin zum Führer, da werde ich zum Gruppenführer befördert und sehe mir Ihre Akten bei der geheimen Staatspolizei an.´“[13]
Entlassen wurde Felix von Papen nicht, aber er wurde in das KZ Lichtenburg bei Prettin in Sachsen-Anhalt verlegt. Das KZ bildete ein Auffangbecken für politische Gefangene oder politisch Unorganisierte. Es gab aber Licht am Ende der dunklen Unfreiheit, denn der dortige Kommandant hatte folgende Information für von Papen:
„Herr von Papen, ich bin von Herrn Gruppenführer Eicke beauftragt, Ihnen mitzuteilen, daß Sie in 14 Tagen entlassen werden. Bleiben Sie bei mir, ich bringe Sie in eine besondere Zelle. […]Ich bitte Sie, machen Sie keine Dummheiten. Sie kommen bestimmt heraus. Übrigens, wie haben Sie geschlafen. Haben Sie einen Wunsch oder eine Klage?“[14]
Die letzten Tage auf der Lichtenburg müssen Felix von Papen wie das Warten auf Erlösung vorgekommen sein. Hier traf er Teile der Wachmannschaften vom Kolumbiahaus, hatte sich mit Sicherungsverwahrten eine Zelle zu teilen und traf auf illustre Mitgefangene wie Werner von Alvensleben, der in den Monaten vor der Machtergreifung politisch dem Flügel des Reichskanzlers Kurt von Schleicher zugeordnet werden konnte und wie ein Irrer über den Gefängnishof auf der Lichtenburg lief.[15] Er nahm es hin, denn das mehrmonatige Martyrium ging dem Ende entgegen.
- Entlassung
Nach zweiwöchigem Aufenthalt erfolgte die Entlassung. Die übliche Meldepflicht gehörte dabei zu den leidlichen, aber hinnehmbaren Restriktionen. Selbst von seinem Äußeren abgestoßen ([…]Das haben sie mit dir nun angerichtet, diese hitlertreuen Gesellen. Was soll aus solch einem Wrack nur werden?“ Ich fühlte mich halbtot, ich versuchte mich zu beruhigen. […])[16], bemühte sich Felix von Papen schon am Tag nach seiner Entlassung auf der Berliner Dienststelle der Geheimen Staatspolizei den Grund seiner mehrmonatigen Verhaftung zu erfahren … selbstverständlich ohne Erfolg. Felix von Papen konnte aber die Freiheit nicht lange genießen, denn schon nach einem Gespräch mit einer Bekannten auf offener Straße wurde er nachts darauf bereits in seiner Meldewohnung erneut verhaftet, angeblich wegen Verbreitens von Greuelmärchen zu seiner Internierung in Oranienburg. Es gelang ihm dabei noch die Mitnahme von Rasierklingen, denn die drohende Wiederholung des Martyriums in den Haftanstalten wollte er unter keinen Umständen erleben. Die Haftzeit hinterließ Spuren, nicht nur äußerlich. Er blieb während des Transportes aber gelassen, denn…
„Meine Rasierklingen beruhigten mich dabei sehr. Gaben sie mir doch die Möglichkeiten, diesen Elementen zuvorzukommen. […]Fiebernd wartete ich auf den günstigen Augenblick, mir die Pulsadern zu öffnen. Dieser kam auch. Mein Fahrer wurde durch eine Straßenbahnhaltestelle gezwungen seine Fahrt kurz zu unterbrechen. Diesen Augenblick benutze ich, mir mit Blitzesschnelle die Pulsadern zu öffnen. Ich schrie in meiner Verzweiflung laut hinaus: „Soweit werden Deutsche im Zeichen der Volksgemeinschaft getrieben.“ Ich hatte das Gefühl eine große Leistung vollbracht zu haben, stark floß das Blut aus meinen Pulsadern. Mir wurde der Arm abgebunden, die Blutung konnten sie aber nicht stillen, deshalb wurde ich in das Städtische Krankenhaus in Spandau gebracht. Es ist nicht zu beschreiben, welche Energie dazu gehört, und wie weit der Mensch sein muß, eine solche Tat, auf die Sekunde abgezirkelt, zu vollbringen. […]“[17]
Die Verzweiflung muss groß gewesen sein. Der Zufall spielte dem von Papen aber in die Hände, denn eine Ärztin hatte offenbar – durch den allgemeinen Zustand ihres Patienten ausgelöst – eine überdurchschnittliche Fürsorgepflicht und verwahrte sich gegen die Einflussnahme der Polizisten und erreichte eine Verlegung in das Staatskrankenhaus Berlin, dort immerhin dem direkten Zugriff durch die Staatspolizei entzogen. Felix von Papen spürte instinktiv, dass das Hinauszögern der Transportfähigkeit überlebenswichtig wäre, denn die Geheime Staatspolizei verweilte in Warte- und Mitnehmhaltung. Der Hungerstreik begann, und entsprechende Leute wurden offenbar geweckt, denn:
„Es mag gegen elf Uhr abends gewesen sein, als plötzlich meine Zellentür aufgerissen wurde, ein Mensch in Zivil trat ein und sagte:´ Sie sind doch von Papen?´ was ich bejahte. Er betrachtete mich und schrie die Leute, die mit ihm eintraten an:´ Schaut her, so wird bestes deutsches Blut im Zeichen der deutschen Volkgemeinschaft zugerichtet´. Er stellte sich als Dr. Olbertz vor und erklärte mir ergriffen:´ Meine Kollegen aus dem Staatskrankenhaus riefen mich an, ich kann es nicht mehr dulden, daß schon wieder ein Opfer aus diesem Hause getragen wird. Ich werde alles versuchen, Sie freizubekommen. ´ […]Am anderen Morgen wurde ich zur Vernehmung gebracht. Der Vernehmungsleiter Krüger erklärte mir, ich hätte Gruselmärchen über Oranienburg verbreitet. Plötzlich wurde die Tür aufgerissen, Dr. Olbertz sprang herein und schrie mir entgegen:´ Sie sind frei.´ Die Vernehmung wurde abgebrochen. Zwei Sanitäter brachten mich in das Offizierskasino, dort nahm ich die erste Flüssigkeit wieder zu mir. […]“[18]
Wenige Tage später kam es eben mit jenem im obigen Zitat erwähnten Dr. Olbertz zu einer Unterredung in einem Berliner Cafe. Der Arzt klagte über die allgemeinen Zustände und die Arbeitsbedingungen, die ihn ständig konfrontierten mit den Verhörmethoden der Sicherheitsorgane. Interessant war nun für Felix von Papen folgende überlieferte Aussage des Arztes:
„Auf meine Frage, weshalb er diesen Posten weiter bekleidete sagte er mir:“ Wenn ich gehe, kommt auf meinen Posten doch nur so ein Sadist, wie dieser Dr. Strauß, den Sie ja reichlich kennen. Ich kann so etwas nicht mit meinem Gewissen vereinbaren.“[19]
Felix von Papen schien trotzdem nicht ganz mittellos zu sein. Er konnte zumindest einige Zeit in Cladow am Wannsee bei Berlin Erholung suchen. Hier kam er mit Bediensteten benachbarter Grundstück in Kontakt, die sich allesamt über den Reichspropagandaminister Goebbels und dessen Ehefrau Magda beschwerten, ebenfalls eine Mietpartei am Wannsee. Offenbar nutzte Goebbels seine Stellung als Mitglied der Reichsregierung, um zu Spottpreisen am Wannsee zu hausieren. Der berühmte Hans Albers hatte als Mietvorgänger am Goebbelschen Anwesen mehr als das Doppelte an Mietbeitrag gelöhnt, und er stand schon unter – zugegebenermaßen berechtigt – Mietsonderkonditionen. Aber auch hier in der ländlichen Ruheoase blieb das Treiben des von Papen nicht unbeobachtet. Eher ungewollt kam es zu verschiedenen Stippvisiten von ehemaligen Leidensgenossen aus seiner Internierungszeit. Die gebrochenen Schutzhäftlinge hatten wenig Schuld, aber Felix musste aus dem Berliner Umfeld verschwinden. München kam da gerade recht, und zu Beginn des Jahres 1936 kam es zum Umzug in die Bayernmetropole.
Von München nach Stuttgart
In München durfte oder musste Felix von Papen zunächst die Zeichen der Zeit akzeptieren. Der Nationalsozialismus hatte hier nicht nur seinen Anfang genommen, sondern „verschönerte“ durch die wuchtigen Parteibauten das altehrwürdige München. Die alte Kunststadt hatte neue Parteikünstler erhalten, und Kunst nach der Partei oder mit dem Parteibuch wurde dann eben durchgeführt. Einer dieser Künstler war der Spätimpressionist Conrad Hommel, der eben mit seinem Malstil das Kunstverständnis der Nationalsozialisten widerspiegelte. Seine Porträts ranghoher Repräsentanten des Nationalsozialismus – alle Wichtigen waren unter ihnen – zeigte seine Nähe zum System, und er gehörte schließlich zu den „Gottbegnadeten“, die vom Kriegsdienst vollständig befreit waren.[20] Charakterlich war Felix von Papen gefestigt (geblieben), denn im Sommer 1936 gab es den Entschluss, dass ein Brief an Hitler nötig wäre. Vergeblich versuchte der Papensprössling im Vorfeld eine Audienz bei Adolf Hitler zu erhalten, aber die Bürokratie versandete diesen Vorstoß. Interessant war an dieser Begebenheit, dass das familiäre Umfeld keine Unterstützung liefern konnte. Oder gar nicht wollte? Franz von Papen – obgleich der NS-Diplomat auf österreichischem Boden – war kein Ansprechpartner. Entweder lag persönlicher Familienzwist vor oder der verkappte Nationalsozialist Franz von Papen war grundsätzlich kein Ansprechpartner. Felix von Papen forderte in diesem Brief das klare Bekenntnis Hitlers zu den sadistischen Entartungen in den Gefängnissen oder die Rehabilitierung. Dieser Brief sollte diesem von Papen noch nachhängen. Anfang 1937 kam es tatsächlich zu einer schriftlichen Antwort, die aber den endgültigen Bruch mit Deutschland – zumindest unter dem Hakenkreuz – verdeutlichte:
„Durch dieses Schreiben läßt mir also der Führer und Reichskanzler Adolf Hitler sein völliges Einverständnis mit all seinen Ausschreitungen dokumentieren. Wenn man in diesem Brief schreibt, man könne mir keine Entschädigung auszahlen, weil ich wiederholt erklärt hätte, ich würde auf meine Entschädigung verzichten, so muß ich dem Leser sagen, daß ich zu dieser Erklärung mit der Faust gezwungen wurde. In jedem geordneten Staat bezeichnet man eine solche Handlungsweise Erpressung und wird mit Gefängnis bestraft. Die Widersprüche in diesem Schreiben verraten deutlich die Schwäche dieser Leute. Also ein Verdacht genügt heute in Deutschland einen Menschen einzusperren und halb totzuschlagen.“[21]
Die Situation blieb auch für mich bei meinen Recherchen unübersichtlich und befremdlich. Warum gab es kein Hilfeersuchen von Seiten der hochrangigen Verwandtschaft? Konnte sich Felix von Papen nicht die Hintergründe seiner Inhaftierung vorstellen oder war er tatsächlich ein zufälliges Bauernopfer als Ersatz für den davongekommenen von Papen während der Röhm-Affäre. Die Internierung wurde bereits im Dezember 1933 veranlasst, und die durchaus mutige Marburg-Rede hielt Franz von Papen wenige Wochen vor der Liquidierungswelle. Die politischen Aktivitäten von Felix zu Beginn der dreißiger Jahre wären vermutlich in die unauffällige Ecke der Tagespolitik einzelner NS-Größen verschoben worden, aber möglicherweise gab ungewollt Franz von Papen mit seiner unklaren Haltung zum Nationalsozialismus den Anstoß zu Maßnahmen, und der freigeistige Felix blieb da auf der Strecke. Die Entlassung im Sommer 1934 wäre aus dieser Perspektive erklärbar, da man offenbar von Seiten der Reichskanzlei auch Franz von Papen nach seiner Demission der Vizekanzlerschaft zu einer „Bewährung“ im Diplomatenkorps verhalf. Das Streben nach Rehabilitierung verursachte bei den NS-Größen aber einen faden Beigeschmack, der in Erinnerung blieb. Felix von Papen hatte sich den Reichsinnenminister Frick als Helfenden auserkoren.
„Der Reichskanzler Hitler habe mir sogar die Ordnungsmäßigkeit dieser Mißhandlungen dokumentieren lassen. Weiter berichtete ich ihm, ich zöge es vor, mit meiner Familie lieber in einem Negerdorf zu leben, als unter solchen Umständen in Deutschland. Sollte er mir nicht zu meinem Recht verhelfen können, möge er mir wenigstens einen Paß geben. An eine Gerechtigkeit in Deutschland könne ich nach meinen Erfahrungen nicht mehr glauben; dennoch würde ich in seiner Person etwas Hoffnung sehen. (Kommt Frick doch aus dem alten Beamtentum.)“[22]
Felix von Papen war sich der neuerlichen Gefahr durchaus bewusst, aber sein Einsatz in Sachen Kontaktaufnahme zahlte sich zumindest vorübergehend aus. Bereits nach wenigen Tagen kontaktierte der persönliche Adjutant Fricks den um seine Rehabilitierung kämpfenden von Papen. Nun ging alles recht schnell, denn nochmals nach wenigen Tagen erfolgte ein Besuch durch einen gewissen Kielhuber, der im Auftrag des Reichsinnenministers zu berichten wusste, dass das mit der Rehabilitierung und Entschädigung demnächst in Gang gesetzt werden könnte. In der Zwischenzeit begutachtete und kommentierte mit scharfer Zunge Felix von Papen am Tag der Deutschen Kunst im Juni 1937 in München das Niveau der Repräsentanten des Dritten Reiches. Sein Rundumschlag zur Außendarstellung der NS-Elite zeigte die innere Abkehr vom Nationalsozialismus. Er konnte diesem Weltbild nichts abgewinnen. Das war keine große Überraschung, aber die politisch-unpersönliche Diskrepanz wurde nun ergänzt – und da spielte seine Haftzeit sicher eine erhebliche Rolle – durch persönliche Abneigungen den Repräsentanten des Neuen Deutschland gegenüber.
„Die brutale Gewalt besiegte den Geist. Nacheinander stolperten die Parteigrößen aus ihren Wagen und versuchten sich den Ausdruck eines Kunstkenners aufzulegen. Das Niveau dieser Kulturträger spiegelte sich am klarsten in der erheblichen Zunahme ihrer Körperfülle wieder. Man mußte schon staunen, was hierin innerhalb vier Jahren geleistet wurde.“[23]
Die voluminöse Hassfigur bildete ohne Abstriche Hermann Göring. Der Initiator der Konzentrationslager, der Morphinist, Erzeuger der „sagenhaften Edda“[24] und doppelzüngige Machtmensch in der Röhm-Affäre verkörperte die Personifizierung der Distanzierung.
„Göring, der König der Fetten, ließ den Gegensatz besonders stark hervortreten. Sorgenlos und mit einer kindlichen Unbekümmertheit lächelte er gleich einer Filmdiva dem Volke zu. […] Hinter dieser Maske steckt ein teuflischer Sadist, der in seinem Morphiumwahn zu jedem Verbrechen bereit ist, wenn es gilt, die Machtgier zu befriedigen. Ein Zeugnis hiervon legte er durch die Schaffung der Konzentrationsläger, außerdem durch die Reichstagsbrandstiftung ab. Göring kennt nur einen Begriff: Macht! Er liefert jederzeit seine besten Freunde ans Messer. Der berüchtigte 30. Juni 1934 gab uns die Bestätigung hierüber. Göring schlug sich erst dann auf die Seite Hitlers, als er merkte, daß die Chancen für Hitler und seine Genossen besser standen.“[25]
Der stellvertretende Gauleiter in Bayern, Otto Nippold, kam auch nicht besser weg, es gab bezüglich dieser Person keine Zurückhaltung. Das galt besonders für die moralische Befähigung.
„[…] Nippolt versuchte sich vor der Machtübernahme seinen Lebensunterhalt durch Gelegenheitsarbeiten wie Wasserpumpen, Versammlungen sprengen u.s.w. zu verdienen. Er lebte jahrelang mit einer Frau, welche ihm zwei Kinder schenkte, in wilder Ehe. Nachdem er nun zu Rang und Würden gekommen war, war ihm seine Freundin mit seinen Kindern nicht mehr gut genug. Er heiratete nicht die Frau, die ihm in den schwersten Tagen der Not treu zur Seite stand, sondern eine Frau aus der besseren Schicht. Obwohl er sehr verschuldet und von seinen Gläubigern zum Offenbarungseid gezwungen worden war, konnte er sich gleich nach der Machtübernahme eine Villa am Starnbergersee und den dazugehörigen Mercedes – Benz – Wagen mit Chauffeur leisten. […]“[26]
Reichsjustizkommissar Frick – obgleich an ihn die Petition zur Rehabilitierung gerichtet war – schien ebenfalls in diese moralische Verkommenheit der NS-Größen zu passen. Wie treffend formulierte doch Felix von Papen in seiner Rückschau:
„Ein anderer Wagen brachte den Reichsjustizkommissar und Minister für das Deutsche Recht: Dr. Frank. Frank zeigt durch seine Taten am besten, wie das neue Deutsche Recht, deren Gründer er ist, aussehen muß. Die erste Tat als Minister des Deutschen Rechts bestand darin, seinen Vater, der als Rechtsanwalt in München wegen Unterschlagung von Klientengeldern seine Praxis aufgeben mußte, wieder die Möglichkeit zu geben, seine asozialen Veranlagungen nachzugeben. Franks Vater durfte sein Amt wieder ausüben, die nächste Unterschlagung ließ nicht lange auf sich warten. Minister Dr. Frank erklärte schon im Jahre 1925 vor mehreren Münchener Anwälten, er überlege es sich schon lange, bei welcher Partei es am zweckmäßigsten sei, sich einzuschreiben. Er ahnte, wie so viele, daß in der NSDAP das größte Geschäft liege. Er behielt recht.“[27]
Arbeitsfrontführer Robert Ley oder Reichsjugendführer Baldur von Schirach kamen naturgemäß nicht besser weg in den Augen des Felix von Papen. Von Papen selbst hielt diesen Kunsttag lediglich für eine weitere Betäubungseinheit des Volkes, die bei den Münchener aber überschaubare Wirkungen verursachte. Die Lage in dieser Stadt galt besonders Hitler als so suspekt, dass er persönlich die Stadtspaziergänge des populären bayrischen Kronprinzen Ruprecht verbieten ließ, da dieser als monarchistisch-republikanischer Sympathisant hätte nur unnötige Gedanken kolportiert. Möglicherweise hielt Felix von Papen seinen Verwandten Franz von Papen als zu sehr verstrickt in das von ihm so sehr verachtete politische System, um Protektion erfahren zu wollen über die verwandtschaftliche Schiene. Seine politische Nähe zeigte sich auch im Umgang mit den eigenen Familienangehörigen. Das war jedoch eine klassische Charakterstärke dieses Mannes; den Nationalsozialisten sprach er diese Stärke kategorisch ab. Die Spätfolgen seiner Internierung machten sich bei Felix von Papen nun bemerkbar. Auf ärztlichem Ratschlag hin nahm er nun Bäderkuren in Bad Cannstadt bei Stuttgart. Der Reichsinnenminister Frick war informiert und hatte durch den Kauf eines Gemäldes aus dem Privatbesitz des von Papen zunächst sein persönliches Wohlwollen dokumentiert. Wie ging es nun weiter? Die psychische Belastung, verursacht durch die Wartestellung während der Kur, verschlimmerte das Herzleiden bei von Papen. In Württemberg fand er – wie überall im Reich – eine grundsätzliche Antipathie vor gegenüber den Parteistatthaltern. Die Parteiarbeit und die Verdienste für die Partei in der Vergangenheit hatten ihren Preis gefordert in der Durchschnittlichkeit der Ämterbesetzung. Hier vor Ort machte man dem Gauleiter Murr seinen Lebenswandel zum Vorwurf, den er hätte sich nie und nimmer mit den auch von ihm propagierten tausend Mark Obergrenzengehalt selbst für Minister leisten können. Im August 1937 hielt es Felix von Papen nicht mehr aus und verfasste abermals ein Schreiben Richtung Innenminister Frick. Die Antwort kam, und die Erkenntnis aus diesem Schreiben war deutlich ziehen. Ein Reichsinnenminister hatte durchaus wohlgemeinte Ansinnen bei dem ihm übertragenen Fall des von Papen, aber die Partei bestimmte. Die Reaktion war der Entschluss zur Flucht aus diesem Vaterland, dem die Gerechtigkeit abhanden gekommen war. Seine Resignation kam Ende September 1937 in einem Brief an Frick zum Ausdruck:
Stuttgart, den 20.9.37
Sehr geehrter Herr Reichsminister!
Ich bin im Besitze Ihres abschlägigen Schreibens vom 14. D.M., worin wieder jede Begründung fehlt. Auf solch einen Bescheid war ich nun doch nicht gefaßt, obwohl mir von behördlicher Seite schriftlich erklärt wurde, daß man all diese tollen Zustände, die ich ertragen mußte, als „ordnungsgemäß“ bezeichnet. Ich lege Ihnen eine Abschrift eines Attestes meines Arztes bei. Die Kur, die derselbe mir empfiehlt, kann ich mir jetzt nicht mehr leisten. Andererseits mußte ich aber aus der Presse entnehmen, daß man Ausländer (Spanier) nach Deutschland kommen läßt, um dieselben auf Kosten des Staates auszuheilen. Einem deutschen Familienvater ist dies nicht möglich, obwohl der Staat hierzu wirklich die Verpflichtung empfinden müßte. Weitere Worte zu dieser erschütternden Tatsache sind mir auf Grund meiner katastrophalen Erfahrungen nicht möglich. Abschließend möchte ich jedoch noch feststellen, saß sich nach meiner Ansicht, die ich in meinem Brief vom 18. Juni schon zum Ausdruck brachte, indem ich sagte, daß ich an eine Gerechtigkeit in Deutschland nicht mehr glauben könnt, ich vollem Umfange bestätigt hat.
Mit dem Ausdruck vorzüglicher Hochachtung[28]
- Jetzt ist Schluss! Die Ausreise 1938
Die Schlussfolgerung war eindeutig. Dem Land hatte Felix den Rücken zu kehren. Es machte keinen Sinn mehr. Selbst wenn seine konträren Ansichten und sein gesellschaftlicher Umgang zu Beginn der dreißiger Jahre den Nationalsozialisten aufstießen, lag Unverhältnismäßigkeit in der Behandlung seiner Person vor, zumal der eigene Verwandte ein hochrangiger Administrator war im System. Familiärer Schutz sah selbst für einen Schuldigen anders aus. Anfang 1938 kam es dann zur Ausreise. Die nationalsozialistische Bürokratie hatte ihm noch in freundlicher Atmosphäre den Reisepass übergeben – wohl nicht ohne Hintergedanken. Der Staat wollte Felix von Papen nicht mehr. Und Felix musste nach seiner Persönlichkeitsstruktur auch mit der Ausreise so handeln. Es ging zunächst in die Schweiz, und zur Sicherheit hatte er sich ein Leumundszeugnis ausstellen lassen. Hier kam der deutsche Staat ihm entgegen. Der Hintergedanke war offensichtlich. Felix selbst fuhr damit zweigleisig, denn nach der geplanten Veröffentlichung seiner Erlebnisse in Hitler-Deutschland traute er der Administration auf deutschem Boden für zukünftige Konfliktfälle berechtigt nicht mehr. Der Aufenthalt bei den Eidgenossen dauerte jedoch nicht lange an, denn nach dem Anschluss Österreichs und der Zunahme der NS-Sympathisantengruppen in der Schweiz ging es in die Niederlande nach Amsterdam, Heimat der Mutter. Dort kam es noch 1938 zur Veröffentlichung seiner Erlebnisse in Deutschland unter dem Titel: „Ein von Papen spricht… über seine Erlebnisse im Hitler-Deutschland“. Es war die Biographie eines Vertreters des dynamischen Widerstands. Anfängliche Hoffnung und Erwartungshaltung wurden durch Enttäuschung, persönliches Unrecht und aktiven Widerstand abgelöst. Der Offizier Claus Schenk Graf von Stauffenberg sollte später in abgewandelter Form diese Widerstandsentwicklung erleben. Kurioserweise kam es nie zu einer großen Auflage dieses Werkes, das gerade den Anspruch und die biographische Wirklichkeit der Parteibonzen auf deutschem Boden karikierte. Es wurde auf niederländischem Hoheitsgebiet verboten, angeblich wegen defätistischer Äußerungen gegenüber einem „befreundeten“ Staat. Mehr Mut hatten die Franzosen. In der Exilzeitschrift „Die Zukunft“[29] kam es zum Druck der Autobiographie. Die vorprogrammierte neuerliche Inhaftierung ließ natürlich nicht lange auf sich warten bei Kriegsausbruch und beginnender Besatzungszeit auf niederländischem Boden. Anfangs noch auf der Flucht, wurde er durch Denunzierung gefasst und in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht.[30]
- Endstation Buchenwald
Es ist zu diesem letzten Lebensabschnitt wenig bekannt. Franz von Papen zeigte – das ergeben zumindest die Recherchen – nach außen hin kein Interesse, und die Autobiographie als wahrer Internierungsgrund sollte aus verständlichen Gründen keine Breitenwirkung entfalten. Zu groß war die Angst der NS-Repräsentanten vor dem Gesichtsverlust. Ohnehin wäre der Inhalt des Buches nicht passend gewesen zu den in Kriegszeiten notwendigen Charaktereigenschaften einer Führungselite. Letztlich war dieser literarische Nachschlag von 1938 die Ursache für die nach Genugtuung und Rache strebenden NS-Bonzen. Offiziell starb er wenige Tage vor Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald durch US-Streitkräfte im April 1945 an den Folgen der Haftbedingungen. Überprüfen lässt es sich nicht mehr, da in den letzten Tagen der SS-Administration in Buchenwald die Planungen und Durchführungen der Evakuierungsmärsche nach Dachau und Flossenbürg[31] chaotische Zustände verursachten. Welche heimlichen Exekutionsbefehle der damalige Lagerkommandant Pister noch ausführen ließ, ist nicht belegt oder hinterlegt worden. Ausschließen kann man diese Todesvariante nicht, denn im August 1944 wurde Ernst Thälmann als Sühnemaßnahme für das Attentat auf Hitler im Juli 1944 in Buchenwald erschossen oder der Theologe Dietrich Bonhoeffer noch im April 1945 aus Buchenwald nach Flossenbürg verlegt, um dort „in Ruhe“ von SS-Standartenführer Walter Huppenkothen in einem Schauprozess dem Henker zugeführt zu werden.[32] Unklarheiten blieben und konnten nicht endgültig der Klärung unterzogen werden, da tatsächlich die Haftbedingungen vor Ort (Arbeitsbedingungen, Unterernährung) die Möglichkeit zuließen, den Tod als Folge der Lagerhaft zu erklären. Felix von Papen hinterließ seine Ehefrau und drei Kinder.
Fazit
Es blieb bis zum Schluss unklar. Die Rolle des durchaus mit Einfluss versehenen Verwandten Franz von Papen entsprach nicht den jenem zur Verfügung stehenden Möglichkeiten. Felix von Papen war entweder ein zufälliges Willkür- und Ersatzopfer aus dem Papenzweig oder seine Internierung zu Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft 1933/1934 war nach nationalsozialistischen Maßstäben ein Muss. Bei meinen Recherchen konnte ich mich dem Verdacht auf Vertuschung oder Nichtzugänglichmachung von Informationen seitens der Papenfamilie nicht entziehen, vielmehr wurde durch ein Abblocken und durch das Nichtreagieren meine Vermutung genährt. Aber warum? Die Zerrissenheit innerhalb derer von Papen spiegelte nur die Zerrissenheit innerhalb des deutschen Volkes wider. Psychogramme und dargestellte Lebensstile der NS-Größen – anschaulich im autobiographischen Werk von 1938 beschrieben – entsprachen vollständig dem Meinungsbild der deutschen Bevölkerung. Das war auch der Grund für die dann wenig überraschende Neuinternierung 1940. Unerklärlich bleibt das Verhalten der nachfolgenden Generationen. Warum gab es keine Erinnerungskultur nach 1945 für Felix von Papen? Unter Umständen hätte man da auch Franz von Papen etwas positiv – unwissenschaftlich, aber familienverbunden – einbauen können. Es gab diese unerklärliche Zurückhaltung. Felix von Papen war ein Benachteiligter des NS-Systems, und spätestens seit 1938 als literarischer Widerständler problemlos den Widerstandsbegriffen aus der Geschichtswissenschaft zuzuordnen. Das Familienecho versagte, so wie schon zu Lebzeiten Möglichkeiten der Protektion nicht genutzt wurden. Die These von der familiären Kollektivscham und die daraus resultierende Zurückhaltung ist noch ein Erklärungsmodell, eine Sonderform der Vergessenskultur. Einem Familienmitglied in der Not nicht geholfen zu haben, steht Angehörigen nicht gut zu Gesicht, schon gar nicht in den Aufarbeitungsphasen nach der Adenauerära. Oder war es die unliebsame Doppelmoral, die den Deutschen im Umgang mit dem Nationalsozialismus oft nachgesagt wird? Der eigene Verwandte fand kein Gehör im Nationalsozialismus, ging auf Distanz zum System und verlor sich in den Bücher- und Dokumentenregalen. Ein Verleugnen auf privater Ebene ging dann aber oft allzu sehr Hand in Hand mit einer lässigen Inkonsequenz bei Entnazifizierungen. Beispiele muss man für diese Doppelzüngigkeit nicht suchen, sondern sie können aufgelistet werden. Der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident Hans Filbinger, Reinhard Gehlen vom Bundesnachrichtendienst, Bundesvertriebenenminister Theodor Oberländer oder der unter Konrad Adenauer tätige Kanzleramtsminister Hans Globke hatten eine offenkundige NS-Vergangenheit. Einzelne Personen mit moralischer Motivation auf Widerstand wurden jedoch in der Vergangenheit angefeindet wie Herbert Wehner oder eben jener Felix von Papen, wobei bei Letzterem die Verschwiegenheit über den Tod hinaus die Anfeindung bedeutete. Wenn nicht der vollständige Zugang zu Dokumenten gewährleistet wird oder Angehörige – egal aus welcher Motivation heraus – blockieren, dann sind wissenschaftlich fundierte Schlussfolgerungen nicht möglich, sondern es entstehen bautechnische Gebilde auf Sand. Hier ist Zurückhaltung und Nachfrage in einem notwendig. Gut möglich ist, dass Felix von Papen aus Sicht der Nationalsozialisten als Faustpfand missbraucht wurde, um die Loyalität des Vizekanzlers Franz von Papen zu sichern. Das politische Klima 1933/1934 wäre dieser Sichtweise zugeneigt, kann aber mit der Marburger Rede ebenfalls wieder entkräftet werden. Die Erpressung war den Nationalsozialisten nicht unbekannt, gab es doch bei der Arisierung gerade im Wirtschaftsleben zahlreiche Belege dieser brachialen Kommunikationskultur vornehmlich gegenüber jüdischstämmigen Unternehmern. Die Zeit wird einiges überwinden an Hemmungen oder Festlegungen. Interessant war bei diesem Projekt – oder besser auffällig – die allgemeine Reserviertheit von Familienangehörigen derer von Papen, egal aus welchem Zweig. Das nährt den Verdacht, dass etwas begraben bleiben soll, oder das Desinteresse ist schlichtweg die Begründung. Wie passend ist es doch, dass zumindest auf dem Werler Friedhof ein Gedenkstein zu Ehren des Felix von Papen aufgestellt wurde. Ob Desinteresse oder nicht, das mit dem Begraben scheint tief verwurzelt zu sein. Beides steht jedoch nicht in der Kritik, muss respektiert werden, obgleich der fachwissenschaftliche Blickwinkel in den korrekten Schlussfolgerungen dann unter seinen Möglichkeiten bliebe. Das ist der Preis, den die subjektiv und objektiv Themenbeteiligten zahlen müssen. Bibliographisch will man aber auf der Zeit sein, und daher erfolgte eine Digitalisierung der Autobiographie von Felix von Papen und kann in der Deutschen Nationalbibliothek abgerufen werden.
https://portal.dnb.de/bookviewer/view/1032656395#page/n5/mode/1up
Zum Schluss möchte ich einem von Papen das Wort überlassen, der diesen unklaren und auch ambivalenten Teil in der Familiengeschichte beleuchtet:
Hallo Frau Seithe,
eben habe ich Ihre Arbeit gelesen. Ich bin Ihnen dankbar für diese Lebensgeschichte eines Verwandten. Gleichzeitig ist mir noch einmal deutlich geworden, wie wenig ich mich mit dieser Familie identifizieren kann. Es überrascht mich nicht, dass Sie so wenig Resonanz auf Ihre Anfragen bekommen haben, aber es ist natürlich traurig. Wenn ich mich mit Franz von Papen beschäftigt habe, ist mir oft aufgefallen, wie dieses „Haupt“ der Familie auf allen Seiten zugleich zu stehen scheint: Steigbügelhalter Hitlers 1933 und kritischer Mahner in Marburg 1934, Regierungsmitglied 1933 und völlig unschuldig an allem nach dem Krieg. An eine solche Wendigkeit bei Verwandten, die einem nahestehen, wird natürlich niemand gern erinnert. Und man möchte dann erst recht nicht an einen Familienangehörigen erinnert werden, der sich offenbar konsequent von den Nazis abwandte und dafür mit dem Leben bezahlte. Aber das ist natürlich Spekulation. Denn ich kann mich nur schwer in ein „typisches“ Mitglied der Familie von Papen hineinversetzen; dass ich keine entsprechenden Kontakte mehr habe, hatte ich Ihnen ja schon geschrieben. Der Name ist eine Mahnung, deswegen mag ich ihn. Seltsam, nicht? Mein Vater, von dem ich den Namen natürlich habe, hat sich schon früh aus meinem Leben verabschiedet. Und wenn ich mich auf Kindheitserlebnisse mit Verwandten väterlicherseits besinne, dann erinnere ich mich vor allem an eine „kulturelle Rechtslastigkeit“, die schwer in Worte zu fassen ist. In einem Bild: Ein sehr eigenartiges Land und es wundert mich nicht, dass Sie als Forscherin kein Visum bekommen haben.[33]
[1] Es handelt sich hierbei um die Linie Wilbring 1. Ferdinand von Papen-Wilbring (1805-1881) und dessen Ehefrau Antonie von Papen-Köningen (1814-1875) sind die Stammeltern der Wilbringer Nebenlinie I.
[2] Vgl. hierzu https://upload.wikimedia.org /wikipedia /de/f/f1/ Stammtafel _ Wilbring_I_%28Tafel_1%29.jpg
[3] Die entsprechende Emailkorrespondenz mit Angehörigen der Papen-Wilbrings liegt mir vor, wird aber aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht direkt eingebaut in die Ausarbeitung.
[4] Vgl. hierzu Felix von Papen, Ein von Papen spricht… über seine Erlebnisse im Hitler Deutschland, Copyright Felix von Papen, Amsterdam 1938, Printed in the Netherlands, Druck: N.V. Drukkerij G. J. Thieme, Nijmegen (Holland), S. 9.
[5] Es ist aus einer Emailkorrespondenz mit einem von Papen entnommen, der gegenwärtig in Berlin wohnt.
[6] Vgl. hierzu http://www.tempelhofer-unfreiheit.de/de/stadtspaziergang-tempelhofer-feld-1-columbia-haus-vergessener-ort-des-terrors und die Ausführungen des Felix von Papen in seinem autobiographischen Werk von 1938, a.a.O. S. 9ff.
[7] Vgl. hierzu http://www.stiftung-bg.de/kz-oranienburg/index.php?id=19 und die Ausführungen bei Felix von Papen, a.a.O. S. 12.
[8] Vgl. hierzu die Ausführungen bei Felix von Papen, a.a.O. S. 13f.
[9] Vgl. hierzu http://www.zeit.de/1969/40/was-geschah-in-friedrichshain.
[10] Vgl. hierzu die Ausführungen bei Felix von Papen, a.a.O. S. 14.
[11] Ebenda, S. 16.
[12] Die Marburgrede vom 17. Juni 1934 trug sicherlich nicht zur Unantastbarkeit des Vizekanzlers bei, und Hitler wollte sich zudem vornehmlich der nichtnationalsozialistischen politischen Größen um den 30. Januar 1933 herum entledigen, aber Franz von Papen war sicherlich nicht das Opfer im Dritten Reich. Der politische Werdegang bis 1944 war der Beleg dafür. Vgl. zum Röhm-Putsch die Informationen unter http://www.spiegel.de/einestages/75-jahre-roehm-putsch-a-948373.html. Ausführlich schildert auch Felix von Papen den Machtwechsel der Wachmannschaften im KZ Oranienbaum in seinem autobiographischen Werk von 1938, a.a.O., S. 15.
[13] Vgl. hierzu Felix von Papen in seinem autobiographischen Werk von 1938, a.a.O., S. 31.
[14] Ebenda, S. 33.
[15] Vgl. hierzu http://www.familie-von-alvensleben.de/index.php/personen-von-historischem-interesse-mainmenu-34/nach-1850-mainmenu-214/werner-neugattersl-1875-1947-mainmenu-218.
[16] Vgl. hierzu Anmerkung 14, S. 39.
[17] Ebenda, S. 42.
[18] Ebenda, S.46 ff
[19] Ebenda, S. 51
[20] Vgl. hierzu https://de.wikipedia.org/wiki/Conrad_Hommel.
[21] Vgl. hierzu Anmerkung 19, S.65 ff
[22] Ebenda, S.68
[23] Ebenda, S.69
[24] Edda Göring wurde durch eine künstliche Befruchtung gezeugt. Vermutlich kam es zu dieser künstlichen Befruchtung, da die Ehefrau, Emmy Göring, in tiefer Verachtung der Magda Goebbels verbunden war und der Kinderzeugung in nichts nachstehen wollte.
[25] Ebenda, S.69 ff
[26] Ebenda, S.74
[27] Ebenda, S.71
[28] Ebenda, S.76ff
[29] Die Zukunft war eine deutsch-französische Exilzeitschrift, die die Untertitel Ein Neues Deutschland: Ein neues Europa, Organ der Deutsch-Französischen Union und Journal Anti-Hitlérien trug. Sie erschien im Zeitraum zwischen dem Münchner Abkommen im September 1938 und dem deutschen Einmarsch in Frankreich im Mai 1940 in 81 großformatigen Exemplaren in Paris. Herausgeber war Willi Münzenberg, der bei der Finanzierung von Olof Aschberg und französischen Politikern aus dem Umfeld der Freimaurer Unterstützung erhielt. Chefredakteure waren Arthur Koestler, Hans Siemsen und Werner Thormann. Zu den bekannten Autoren und Unterstützern der Zeitschrift zählten unter anderen: Ignazio Silone, Alfred Döblin, Thomas Mann, Manès Sperber, Sigmund Freud, Julien Benda, Aldous Huxley und Franz Werfel. Die historische Publikation ist Forschungsgegenstand eines gemeinsamen Projekts des französischen Nationalarchivs in Paris und des Instituts für soziale Bewegungen der Ruhr-Universität Bochum. Ausgangshypothese des Forschungsprojekts ist, dass die „Zukunft“ eines der bedeutendsten antifaschistischen Medien gewesen sei und zugleich letzte Einheitsbewegung der Anti-Hitleropposition vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Die Informationen können unter https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Zukunft abgerufen werden.
[30] Am 10. Mai 1940 beendete die deutsche Wehrmacht mit ihrem Überfall die lange Neutralität der Niederlande. In nur 5 Tagen wurde das ganze Land besetzt. Besonders traumatische Wirkung hatte die Bombardierung Rotterdams am 14. Mai 1940, die stattfand, obwohl die Übergabe der Stadt bereits an die deutschen Stellen durchgegeben worden war. Königin Wilhelmina war mit ihrem Kabinett nach England geflohen und baute dort eine Exilregierung auf, während in den Niederlanden der Österreicher Arthur Seyß-Inquart von Hitler als Chef der Zivilverwaltung zum Reichskommissar der besetzten niederländischen Gebiete ernannt wurde. Während der fünf Kriegstage herrschte in den Niederlanden Panikstimmung unter der Bevölkerung. Aus Angst vor der sogenannten „5. Kolonne“, also mit den Nationalsozialisten sympathisierenden Verrätern, wurden viele Mitglieder der niederländischen nationalsozialistischen Bewegung „N.S.B.“ interniert. Auch viele Deutsche traf dieses Schicksal und sogar einige Juden, die aus Deutschland vor den Nationalsozialisten geflüchtet waren. Dieser Auszug und entsprechende weitere Informationen können unter https://www.uni-muenster.de/NiederlandeNet/nl-wissen/geschichte/vertiefung/migranten/besatzung.html abgerufen werden.
[31] Vgl. hierzu http://www.buchenwald.de/463/.
[32] Vgl. hierzu https://de.wikipedia.org/wiki/Dietrich_Bonhoeffer.
[33] Die Aussagen stammen aus einer Emailkorrespondenz mit einem Familienmitglied derer von Papen.
Bildernachweis:
https://de.wikipedia.org/wiki/Papen-Wilbring
http://www.deutsche-schutzgebiete.de/metz.htm
https://www.bundesarchiv.de/oeffentlichkeitsarbeit/bilder_dokumente/00755/index-11.html.de
http://www.rothenburg-unterm-hakenkreuz.de/chronologie-i-1920-bis-1932-der-nationalsozialistische-weg-war-vorgezeichnet/
Ein von Papen spricht… über seine Erlebnisse im Hitler Deutschland, Copyright Felix von Papen, Amsterdam 1938, Printed in the Netherlands, Druck: N.V. Drukkerij G. J. Thieme, Nijmegen (Holland).
Das Buch befindet sich im Privatbesitz von Samantha Seithe
http://www.thf-berlin.de/aktuelles-vom-standort/standortgeschichte/nationalsozialismus/kz-columbiahaus/
http://www.stiftung-bg.de/kz-oranienburg/index.php?id=19
Oranienburg, den 14. April 1934
Die Führung des Schutzhäftlings Felix von Papen
lässt sehr zu wünschen übrig. Bei der Arbeit ist er faul und grenzt sein sonstiges Gebahren an Frechheit.
Der Leiter des Konzentrationslagers: Hoerning
Sturmhauptführer.
Ein von Papen spricht… über seine Erlebnisse im Hitler Deutschland, Copyright Felix von Papen, Amsterdam 1938, Printed in the Netherlands, Druck: N.V. Drukkerij G. J. Thieme, Nijmegen (Holland)
Das Buch befindet sich im Privatbesitz von Samantha Seithe
http://www.lagis-hessen.de/de/subjects/xsrec/current/3/pageSize/40/sn/edb?q=YToxOntzOjExOiJzYWNoYmVncmlmZiI7czoxMToiVml6ZWthbnpsZXIiO30=
http://www.gettyimages.co.uk/detail/news-photo/diplomat-politiker-dpapen-als-neuernannter-gesandter-auf-news-photo/541066397
https://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Eicke
http://www.sachsen-anhalt-wiki.de/index.php/KZ_Lichtenburg
https://de.wikipedia.org/wiki/Werner_von_Alvensleben
https://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Oranienburg
https://de.wikipedia.org/wiki/Geheime_Staatspolizei
Rechnung für ambulante Behandlung Felix von Papen
Nähte, Verband, Schnittwunde a. l. Handgelenk am 3.9.1934
2 Reichsmark und 25 Reichspfennig.
Ein von Papen spricht… über seine Erlebnisse im Hitler Deutschland, Copyright Felix von Papen, Amsterdam 1938, Printed in the Netherlands, Druck: N.V. Drukkerij G. J. Thieme, Nijmegen (Holland)
http://www.villaoeding.de/7732.html
http://www.libertymagazine.com/war_reiss.htm
http://www.villaoeding.de/7732.html
Das Haus der Kunst ist ein Ausstellungsgebäude in der Münchener Prinzregentenstraße am südlichen Ende des Englischen Gartens. Es wurde von 1933 bis 1937 unter persönlicher Anteilnahme Adolf Hitlersnach Plänen von Paul Ludwig Troost in einem monumentalen Neoklassizismus als Haus der Deutschen Kunst errichtet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Haus_der_Kunst
https://www.liveauctioneers.com/item/12569257_conrad-hommel-1883-1971
Antwortschreiben
Geheime Staatspolizei
Berlin, den 8. Januar 1937
Ein von Papen spricht… über seine Erlebnisse im Hitler Deutschland, Copyright Felix von Papen, Amsterdam 1938, Printed in the Netherlands, Druck: N.V. Drukkerij G. J. Thieme, Nijmegen (Holland)
http://www.muenchner-stadtmuseum.de/daueraustellungen/nationalsozialismus-in-muenchen.html
http://members.24speed.at/doncortez/id22.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Nippold
Röhm-Putsch 1934 / Titelbl. Völk. Beobachter
http://www.akg-images.de/archive/-2UMDHUH80R32.html
Franz von Papen als Diplomat
http://www.gettyimages.co.uk/detail/news-photo/papen-franz-von-politician-diplomat-germany29-10-1879-news-photo/541550993
Reichsinnenminister Dr.Frick
http://www.delcampe.net/page/item/id,167770670,var,SammelbildSammelwerk-Nr8-Deutschland-erwacht-Bild-Nr136-Reichsinnenminister-DrFrick,language,G.html
Arbeitsfrontführer Robert Ley
https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Ley
Rupprecht von Bayern (* 18. Mai 1869 in München; † 2. August 1955 in Schloss Leutstetten bei Starnberg) war der letzte bayerischeKronprinz und Heerführer in der deutschen Armee im Ersten Weltkrieg.
Sein vollständiger Titel lautete bis 1918 Seine Königliche Hoheit Rupprecht Maria Luitpold Ferdinand Kronprinz von Bayern, Herzog von Bayern, Franken und in Schwaben, Pfalzgraf bei Rhein.
http://www.akpool.de/ansichtskarten/246336-kuenstler-ak-kronprinz-rupprecht-von-bayern-uniform
Wilhelm Murr, Reichsstatthalter
http://ns-ministerien-bw.de/2014/12/wilhelm-murr-reichsstatthalter/
Die Zukunft war eine deutsch-französische Exilzeitschrift, die die Untertitel Ein Neues Deutschland: Ein neues Europa, Organ der Deutsch-Französischen Union und Journal Anti-Hitlérien trug.
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Zukunft_(Paris)
Deutsche Fallschirmspringer über den Niederlanden im Mai 1940
https://www.unimuenster.de/NiederlandeNet/nlwissen/geschichte/vertiefung/migranten/besatzung.html
Konzentrationslager Buchenwald
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/30640746
SS-Sturmbannführer Hermann Pister
Kommandant des Konzentrationslagers Buchenwald
http://www.buchenwald.de/fileadmin/buchenwald/fotoarchiv/print.php?inventarnr=5669
Dietrich Bonhoeffer, Theologe
https://www.heiligenlexikon.de/BiographienD/Dietrich_Bonhoeffer.htm
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